Borussia Dortmund gehörte offenbar zu den Top-Klubs, die Abstellungen für den deutschen Olympia-Kader verweigerten. Einem Medienbericht zufolge wollte DFB-Coach Stefan Kuntz einen BVB-Profi mit nach Tokio nehmen.

Spieler vom BVB? Fehlanzeige? Stars des FC Bayern? Keiner dabei! Die beiden wichtigsten Bundesliga-Klubs stellen keinen einzigen Akteur im deutschen Kader für die Olympischen Sommerspiele in Tokio.

Nur 18 Spieler stehen Stefan Kuntz beim Kampf um die Medaillen in der japanischen Hauptstadt zur Verfügung - eine dürftige Personaldecke für den Erfolgscoach der U21-Nationalmannschaft.

"Wir mussten im Januar eine 100er-Liste erstellen. Wir haben alle Spieler auf dieser Liste abtelefoniert. Diese 18 sind übrig geblieben", schilderte Kuntz zuletzt das mühselige Ringen um Zusagen für Deutschlands Olympia-Aufgebot in Anbetracht der am 13. August startenden Bundesliga-Saison.

DFB blitzte offenbar beim BVB ab

"Einige Spieler wollten nicht, und dann haben wir einige Vereine, die mit der Unterstützung hinter dem Berg gehalten haben" - für Kuntz "kein optimales Zeichen".

Es gebe "wohl keine Sportart, in der nicht alle möglichen Kaderplätze besetzt werden".

Einer der Vereine, bei denen Kuntz auf der Suche nach weiteren Tokio-Fahrern abblitze, war den "Ruhr Nachrichten" zufolge der BVB.

Einen namentlich in dem Bericht nicht genannten Dortmunder Profi hätte der DFB demnach gerne kurzfristig in sein Aufgebot berufen. Der BVB habe dem Ansinnen des Verbands eine Absage erteilt.

Nur ein BVB-Profi in Tokio dabei

So bleibt es dabei, dass mit dem Brasilianer Reinier nur ein Profi die Dortmunder Farben in Tokio repräsentiert.

Der 19 Jahre alte Leih-Spieler von Real Madrid war nach einer sehr durchwachsenen ersten Saison in Schwarz und Gelb aber ohnehin vorerst weiter nur als Ergänzungsspieler eingeplant, sodass sein Fehlen in der Vorbereitung nicht sehr schmerzt.

Immerhin winkt Reinier ein Duell mit Deutschland. Gleich im ersten Vorrunden-Spiel duellieren sich die Brasilianer mit dem Kuntz-Team. Die weiteren Teams in der Gruppe D sind Saudi-Arabien und die Elfenbeinküste.