07.07.2021 09:47 Uhr

Funkel erklärt Tricks hinter Kölns Klassenerhalt

Friedhelm Funkel führte den 1. FC Köln zum Klassenerhalt
Friedhelm Funkel führte den 1. FC Köln zum Klassenerhalt

In der Bundesliga geht der Trend derzeit klar hin zu größeren und spezialisierten Trainerstäben. Trainer-Ikone Friedhelm Funkel sieht darin eine positive Entwicklung und verweist auf die Rolle von Spezialisten bei seiner Rettungsmission mit dem 1. FC Köln.

Zum Ende seiner Laufbahn als Bundesliga-Coach gab es für Friedhelm Funkel nochmal die volle Dramatik. Erst am letzten Spieltag rettete sich der Feuerwehrmann mit dem Effzeh in die Relegation und schaffte nach zwei packenden Spielen gegen Holstein Kiel letztlich den Klassenerhalt. 

Für seine kurze aber erfolgreiche Mission in der Domstadt hatte er zuvor feine aber womöglich entscheidende Veränderungen vorgenommen, wie der 67-Jährige im Interview mit der "Sport Bild" einräumt.

"Ich habe gemerkt, dass viele Spieler die Hilfe [eines Psychologen] in Anspruch nehmen. In Köln habe ich Moritz Anderten noch mehr eingebunden. Ich hatte erfahren, dass einige Profis wie Timo Horn am Abend vor Spielen mit ihm telefoniert oder online konferiert haben. Dann habe ich gesagt: 'Du kommst jetzt immer mit. Du gehörst voll dazu.' Er war auch mit im Quarantäne-Trainingslager und hat extrem viele Gespräche geführt. Dadurch hat er Anteil am Klassenerhalt", so Funkel.

Funkel: Klinsmann beim DFB-Team war Vorreiter

Diese Entwicklung hin zu mehr Professionalität im Fußball empfindet der ehemalige Frankfurt-Trainer, der selbst noch unter ganz anderen Bedingungen seine Tätigkeit in den 90ern aufnahm, als großen Fortschritt. 

Die Evolution ist auch in den Trainerstäben sichtbar, wo mancher Bundesligist inzwischen mit Athletik-, Torwart- und Mentaltrainern auf bis zu 15 Mitglieder kommt: "15 sind schon sehr viel. Ein Trainerteam mit gut ausgebildeten Mitstreitern ist aber für jeden Trainer wichtig. Die Aufgabe ist nicht mehr zu vergleichen mit der von vor 25 oder 30 Jahren", meint Funkel. 

So habe auch die Anzahl der Spieler in den Mannschaften zugenommen, zudem sei das Training für einzelne Positionen deutlich ausgefeilter geworden und orientiere sich mehr an wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Den Auslöser für diesen Trend in der Trainingslehre sieht der Trainer-Rentner vor allem bei Jürgen Klinsmann, der mit seinem Coaching der deutschen Nationalmannschaft rund um die Weltmeisterschaft 2006 neue Maßstäbe gesetzt habe: "Als Bundestrainer hat er mit vielen Experten gearbeitet, so wie es in den US-Sportarten schon lange üblich war. Damit ist die ganze Welle ins Rollen gekommen."

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