06.07.2021 13:22 Uhr

Seoane will "unangenehmes" Bayer Leverkusen

Gerardo Seone ist neuer Coach von Bayer Leverkusen
Gerardo Seone ist neuer Coach von Bayer Leverkusen

Mit großen Hoffnungen geht Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen unter dem neuen Trainer Gerardo Seoane in die Saison. Am Dienstag wurde der Schweizer am ersten Trainingstag vorgestellt.

Der dreifache Meister-Coach aus der Schweiz freut sich auf die "tolle Herausforderung" Fußball-Bundesliga. "Ich möchte die Mannschaft kennen lernen und ihr ein Gesicht geben, wie sie auftreten soll", formulierte Gerard Seoane als neuer Cheftrainer von Bayer Leverkusen bei seiner Vorstellung vorsichtig.

Dabei vermied es der 42-Jährige, große Ziele zu propagieren. Nach dem Erreichen der Europa League in der vergangenen Saison, was unter dem Bayer-Kreuz eher als Enttäuschung gewertet wurde, erhofft man sich bei den Rheinländern einen Schub in höhere Tabellengefilde.

"Es muss ein Gefühl entstehen, dass es unangenehm ist, gegen Leverkusen zu spielen", äußerte der Fußballlehrer. Seoane, der Young Boys dreimal in Folge zum Champion in der Schweiz geformt und Bayer in der vergangenen Europa-League-Saison auf schmerzhafte Art und Weise eliminiert hatte, weiß, was von ihm erwartet wird.

"Meine Aufgabe ist es, aus dem vorhandenen Potenzial die bestmögliche Variante auf den Platz zu bringen, das Maximum aus den Ressourcen zu holen", betonte der 42-jährige Schweizer. Zuvor hatte er die erste Trainingseinheit abgehalten.

Die Bayer-Elf wird sicher ein neues Gesicht erhalten, denn die Bender-Zwillinge Lars und Sven stehen ebenso wie Aleksander Dragovic nicht mehr zu Verfügung. Wichtige Erfahrung geht verloren.

Auch deshalb hat Bayer Seoane geholt. "Er hat gezeigt, erfolgreich Fußball zu spielen und Spieler weiterzuentwickeln", meinte Sportdirektor Simon Rolfes. Einer der großen Hoffnungsträger ist U21-Europameister Florian Wirtz.

"Es warten auf Florian die nächsten Schritte, er hat wahnsinniges Talent", meinte der Coach, "alle Gegner haben das erkannt, die Aufgabe wird nicht einfacher für ihn." Aber der Eidgenosse wird ihm helfen, die nächsten Stufen in der Entwicklung zu absolvieren.

Sein Kader war am Dienstag aufgrund der EURO noch bei Weitem nicht komplett. So fehlte natürlich auch noch der tschechische Torjäger Patrik Schick, der mit fünf Turniertreffern bei der EM-Endrunde zu den auffälligsten Spielern der paneuropäischen Europameisterschaft zählte. "Wir sind froh, in Lucas Alario und Schick zwei Leute zu haben, die das Tor vor Augen haben", sinnierte Seoane und will sich bei der Besetzung des Stoßstürmerpostens noch nicht festlegen.

Die Möglichkeiten bei Bayer sind auf jeden Fall andere als zuletzt in Bern: "Das sind alles Spieler von hoher Qualität." Schweizer Trainer wie Urs Fischer, Lucien Favre, Marcel Koller, Hanspeter Latour oder Christian Gross haben schon mit Erfolg oder weniger Meriten in der Bundesliga gecoacht. Am erfolgreichsten war der Halb-Schweizer Ottmar Hitzfeld bei Borussia Dortmund und Bayern München.

Seoane sieht vor allem einen großen Vorteil als Schweizer Coach: "Wir haben drei Sprachen im Land. Es ist sicher von Vorteil, die eine oder andere Sprache zu sprechen." Angesichts der multikulturellen Zusammensetzung des Bayer-Kaders ein richtiger Ansatz. Nicht zuletzt wurde ja auch der Spanier Alberto Encinas vom FC Barcelona als Assistent von Seoane, der einst bei Deportivo La Coruna spielte, verpflichtet.

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