Mit Kruse und Arnold? Kuntz gibt Olympia-Fahrer bekannt

Maximilian Arnold, vielleicht Max Kruse und Jonathan Tah? Stefan Kuntz nominiert am Dienstag seinen Olympia-Kader - nach langen Verhandlungen.
Maximilian Arnold ist wohl dabei, Max Kruse vielleicht, auch Jonathan Tah ist im Rennen: Nach langen Verhandlungen mit den Klubs enthüllt Stefan Kuntz am Dienstag seine 18 Olympia-Fahrer für Tokio. Erwartet wird eine Mischung aus verdienten U-Nationalspielern der vergangenen Jahre und dem Stamm jener Mannschaft, die erst vor drei Wochen U21-Europameister wurde.
"Es spricht einiges dafür, gewisse Teile zusammenzulassen, weil es gut funktioniert hat. Automatismen wären sicher förderlich", sagte Kuntz unmittelbar nach dem Triumph bei der U21-EM mit Blick auf Olympia.
Allerdings darf der DFB-Trainer diesmal auch Spieler des 1997er-Jahrgang berufen - und als besonderes Bonbon drei "Oldies", um die es reichlich Spekulationen gab. Die lange gehandelten Thomas Müller, Lars Stindl oder Kevin Volland werden es aber nicht.
Was Kuntz vor allem verhindern will, ist Stress mit den Klubs - so wie vor Olympia 2016. Damals musste Vorgänger Horst Hrubesch seine angekündigte Nominierung sogar um einen Tag verschieben. "Am schlimmsten wäre es für mich, wenn wir an den letzten zwei Tagen um Spieler feilschen oder verhandeln müssten", sagt Kuntz: "Es wäre schon cool, wenn wir eine einvernehmlich Lösung finden, damit kein Verein zu viel belastet wird. Das wäre mein Traum."
Ziel ist es daher, dass pro Klub maximal zwei Spieler mitfahren. "Ich glaube, das würde auch jeder Verein erlauben", sagt Kuntz. Insgesamt darf er 16 Feldspieler, zwei Torhüter und vier Ersatzmänner nominieren. Als Schlussmann ist aktuell der künftige Stuttgarter Florian Müller der heißeste Kandidat.
Der Wolfsburger Arnold, der 2017 die U21 als Kapitän zum EM-Titel geführt hatte, wird wohl für eine starke Saison belohnt. Teamkollege Ridle Baku fährt daher wohl nicht mit nach Tokio. Jonathan Burkardt (Mainz) und Luca Waldschmidt von Benfica Lissabon, Torschützenkönig der U21-EM 2019, haben dagegen gute Karten. Gleiches gilt für Max Kruse, der seit 2015 nicht mehr das DFB-Trikot getragen hat.
"Fußballerisch hätte ich richtig Bock nach Tokio zu reisen und die Olympischen Spiele mitzunehmen. Ich glaube, das ist einfach ein Riesenerlebnis", hatte der Star von Union Berlin Ende Januar gesagt. Los ginge es für Kruse und Co. mit dem Treffen des Teams am 12. Juli, einen Tag später soll es in Richtung Japan gehen.
Ernst wird es dann am 22. Juli in Yokohama mit dem Auftakt gegen Brasilien - die Neuauflage des verlorenen Endspiels von 2016 wird gleich ein erster Härtetest. Die weiteren Gegner der Vorrunde heißen Saudi-Arabien und Elfenbeinküste.
Am Ende soll es nach Möglichkeit wieder eine Medaille geben. "Wir sind erfolgsgierig. Wenn wir die Spieler so bekommen, wie wir das wünschen, dann geben wir nochmal Gas. Es gibt doch nichts Schöneres", sagte Joti Chatzialexiou, Sportlicher Leiter der Nationalmannschaften beim DFB, nach der U21-EM. Neben ihm saß Stefan Kuntz und nickte.