25.06.2021 08:30 Uhr

Stec: "Habe Kozłowski Salzburg empfohlen"

David Stec wurde mit Pogoń zuletzt Liga-Dritter
David Stec wurde mit Pogoń zuletzt Liga-Dritter

Der ehemalige ÖFB-U21-Teamspieler David Stec hat beim TSV Hartberg angeheuert. Für den 27-Jährigen nach seinem Auslandsengagement genau seine Kragenweite für den nächsten Karriere-Schritt.

Nach drei Jahren in der polnischen Ekstraklasa ist der ehemalige ÖFB-U21-Teamspieler David Stec wieder in der Bundesliga. Im Interview mit weltfussball zieht er Parallelen zwischen seinem alten Klub Pogoń Szczecin und dem TSV Hartberg. Polens Super-Talent Kacper Kozłowski hat er persönlich zu einem Wechsel nach Österreich geraten.

weltfussball: Willkommen zurück in der Bundesliga. Warum hast Du Dich für Hartberg entschieden?

David Stec: Ich hatte mehrere Angebote, eines auch wieder aus der Ekstraklasa. Aber mit Hartberg hat es schon längere Zeit immer wieder Kontakt gegeben. Markus Schopp kenne ich noch aus unserer gemeinsamen Zeit in St. Pölten. (Schopp war damals Co-Trainer, Anm.) Aber der Hauptgrund ist, dass Hartberg eine Top-Adresse ist. Ein Wahnsinn, wie sich die in den letzten drei Jahren, wie ich in Polen war, weiterentwickelt haben.

Als Du nach Polen bist, hast Du gesagt, Du möchtest raus aus der Komfortzone. Hat sich das ausgezahlt?

In jedem Fall! Obwohl ich zu Weihnachten oder an anderen Feiertagen immer wieder mal in Polen bei meinen Verwandten war, war das doch ein neues Land für mich. Ich bin ja quasi der einzige Österreicher in der Familie (lacht), also der einzige mit einem österreichischen Pass. Ich habe mich sicher fußballerisch und auch außerhalb vom Platz weiter entwickelt. Ein großer Vorteil war, dass ich gut polnisch kann. Der Zechi (Benedikt Zech) hatte es da nicht ganz so leicht bei uns am Anfang.

Wie schlimm war das EM-Aus für die polnischen Fans?

Die sind ordentlich sauer. Vor allem die Niederlage gegen die Slowakei hat ihnen gar nicht gefallen. Ich war extra noch ein paar Tage in Polen und habe die ersten Spiele an öffentlichen Plätzen im Freien geschaut. Die waren bummvoll und bin immer wieder gefragt worden, wie das sein kann, dass man gegen so einen "Underdog" verliert. Da habe ich aber auch ein bisschen lachen müssen, denn Underdogs gibt's im heutigen Fußball einfach nicht mehr.

Kacper Kozłowski wird als polnischer Paul Pogba gefeiert und ist im Visier von Red Bull Salzburg. Würdest Du ihm zu diesem Wechsel raten?

Unbedingt, ich habe ihm Salzburg sogar empfohlen, weil er sich hier super weiter entwickeln kann. Er hat tolle Anlagen, ist bodenständig und hat sich nach einem schweren Autounfall vor eineinhalb Jahren toll zurück gekämpft. In Pogón hat er immer wieder viele Sachen probiert und die meisten sind ihm super aufgegangen. Im Spiel nach vorne hat er uns wahnsinnig weiter geholfen.

Bei den Österreichern ragte zuletzt Florian Grillitsch heraus, mit dem du in der Akademie St. Pölten gespielt hast. Was sagst du zu seiner Leistung?

Das war top, keine Frage. Von unserem Jahrgang sind einige Profis geworden. Grillo hatte damals schon eine unglaublich Ruhe am Ball. Ich glaube, da wird auch noch in den nächsten Jahren einiges kommen von ihm. In der Stronach-Akademie habe ich vorher unter anderem auch schon mit Marcel Sabitzer zusammen gespielt. Der spielt auch eine tolle EM.

Wie sind Deine nächsten Ziele?

Für mich heißt es jetzt einmal Fuß fassen in Hartberg, mich gut integrieren. Das muss der erste Schritt sein. Die Mannschaft ist schwer in Ordnung. Das kann ich jetzt nach zwei Tagen schon sagen. Jetzt geht es eh gleich ins Trainingslager, das ist super für mich, denn da kann ich gleich alle noch etwas näher kennen lernen.

Und wie lautet Euer Saisonziel?

Darüber haben wir noch gar nicht gesprochen. Das wird sicher im Laufe des Trainingslagers definiert werden. Ein bisschen ist Hartberg ja auch wie Pogoń. Als ich dort hin bin, war es ein kleiner Verein, ein Außenseiter. Und jetzt ist es plötzlich eine gute Adresse. Das ist eine tolle Herausforderung hier.

Das Interview führte Thomas Schöpf

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