16.06.2021 20:11 Uhr

Sancho-Nachfolger beim BVB? Das ist Donyell Malen

Donyell Malen könnte Jadon Sancho beim BVB beerben
Donyell Malen könnte Jadon Sancho beim BVB beerben

Beim BVB rückt der Abschied von Jadon Sancho immer näher. Sollte der Engländer tatsächlich für 90 Millionen Euro oder mehr an Manchester United verkauft werden, muss zwingend Ersatz her. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge ist der Niederländer Donyell Malen von der PSV Eindhoven im Augenblick der Top-Kandidat.

Doch wer ist der umworbene Angreifer eigentlich, was kann er? Und: Passt er zu Borussia Dortmund? sport.de macht den Check:

  • BVB-Kandidat Malen im Check: Der Werdegang

Donyell Malen wurde am 19. Januar 1999 als Sohn eines surinamischen Vaters und einer niederländischen Mutter in Wieringen geboren. Früh wurde sein großes Talent ersichtlich, 2008 wechselte er schließlich in die Jugendakademie von Ajax Amsterdam und trainierte dort unter Torjäger-Legende Dennis Bergkamp in der U10.

Obwohl er in den Folgejahren alle Junioren-Nationalmannschaften durchlief und sogar Premier-League-Klubs auf ihn aufmerksam wurden, glaubte Malen nicht an seine Chance bei den Ajax-Profis.

Nach einem Treffen mit seinem Berater Mino Raiola und dem damaligen Arsenal-Coach Arsène Wenger zog er als B-Jugendlicher in die Akademie der Gunners.

In England wurde er zunächst vom Mittel- zum Flügelstürmer umgeschult. Kein Geringerer als Thierry Henry, der zu dieser Zeit für Arsenals U23 zuständig war, spielte dabei eine entscheidende Rolle. Malen blühte auf, traf in zwei Jahren stolze 44 Mal. Zur Belohnung durfte er 2017 mit den Profis ins Trainingslager, konnte sich dort allerdings nicht aufdrängen.

Die PSV Eindhoven nutzte die Gunst der Stunde und holte den Offensivmann zurück in die Heimat, obwohl die Gunners mit ihm verlängern wollten.

Eine clevere Entscheidung: Von Jahr zu Jahr rückte Malen beim Spitzenklub der Eredivisie mehr in den Fokus, mittlerweile ist er einer der Top-Stars der Liga und zudem etablierter A-Nationalspieler.

  • BVB-Kandidat Malen im Check: Die Situation in Eindhoven

Ein Blick auf die nackten Zahlen verrät, warum Malen europaweit begehrt ist. 116 Mal stand er bislang für die PSV auf dem Rasen, an 79 Toren war der Stürmer seither direkt beteiligt (55 Treffer, 24 Vorlagen).

In der abgelaufenen Saison stand er in der Eredivisie 32 Mal auf dem Feld und steuerte 19 Treffer bei. Malen war damit der mit Abstand torgefährlichste Akteur des Vizemeisters. Hinzu kommen acht Vorlagen.

Gelegentlich durfte der Youngster sogar schon die Kapitänsbinde überstreifen - ein Zeichen der Wertschätzung seines deutschen Trainers Roger Schmidt.

Interessant: Malen wird von Star-Agent Mino Raiola betreut. Letzterer fädelte im Januar 2020 den Wechsel von Erling Haaland nach Dortmund ein, zu Borussen-Boss Michael Zorc soll er laut "Sport Bild" einen "kurzen Draht" haben.

Da der Vertrag des EM-Teilnehmers in Eindhoven noch bis 2024 gültig ist, müssen Bewerber wie der BVB mit einer saftigen Ablöseforderung rechnen. Medienberichten zufolge würden wohl 25 bis 30 Millionen Euro fällig.

  • BVB-Kandidat Malen im Check: Die Stärken und Schwächen

Das Gesamtpaket bei Malen ist fast perfekt. Zuletzt lief der 1,79 Meter große Angreifer vornehmlich im Zentrum auf. Seine explosive Spielweise, geprägt von beeindruckendem Tempo und Dribbelstärke, machen ihn zu einem gefürchteten Gegenspieler. Hinzu kommt, dass er kein klassischer "Egoshooter" ist, sondern auch seine Teamkollegen stets im Blick hat.

"Donyell ist extrem schnell und sehr torgefährlich. Wenn er eine Chance hat, ist es meist auch ein Tor. Er ist noch jung, aber bringt richtig gute Anlagen mit", schwärmte der frühere BVB-Regisseur und heutige PSV-Spieler Mario Götze einst in der "Sport Bild" von seinem Mitspieler.

Malen (l.) und Götze bilden in Eindhoven ein starkes Duo
Malen (l.) und Götze bilden in Eindhoven ein starkes Duo

Sollte Malen seine zuweilen noch ausbaufähige Entscheidungsfindung auf dem Platz verbessern, winkt ihm eine Weltkarriere. Schon jetzt wirkt der 22-Jährige ziemlich komplett.

  • BVB-Kandidat Malen im Check: Die Quellen zum Dortmunder Interesse

Anfang Dezember machte der Name Malen erstmals in Dortmund die Runde. Schon damals berichtete die "Sport Bild", dass der Niederländer beim BVB "ganz oben auf der Liste" stünde und als Ersatz für Jadon Sancho gesehen werde.

Von einheimischen Medien auf das Gerücht angesprochen, entgegnete das PSV-Ass jedoch: "Das interessiert mich nicht wirklich. Es ist immer schön, so etwas zu lesen. [...] Soweit ich weiß, ist da aber nichts dran."

Ein halbes Jahr später flammten die Spekulationen aber erneut auf. Laut "Bild" sind die Avancen der Borussia mittlerweile sehr konkret.

Problem: Dem Vernehmen nach müssen sich die Westfalen gegen namhafte Mitbewerber durchsetzen, speziell der FC Liverpool um Ex-BVB-Coach Jürgen Klopp soll sich enorm um den Spieler bemüht haben. Angeblich hat Malen den Reds aber abgesagt.


Mehr dazu: Verwirrung! Klopp und BVB im Wettstreit um Malen?


  • BVB-Kandidat Malen im Check: Die Chancen in Dortmund

Auf seiner Lieblingsposition im Sturmzentrum wäre für Malen in Dortmund derzeit kein Vorbeikommen an Erling Haaland. Dass der BVB den Norweger im Sommer ziehen lässt, ist nicht ausgeschlossen, aber extrem unwahrscheinlich.

Als Backup ist der Oranje-Star gleichwohl keine Option, dafür ist er einerseits zu teuer, andererseits zu ambitioniert. Eher könnte Malen beim Bundesligisten auf der Außenbahn oder als zweite Spitze seinen Platz finden.

So oder so steht fest: Am nötigen Potenzial würde es sicher nicht scheitern.

Heiko Lütkehus

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