Mit großer Freude auf seine Rückkehr in den Kreis der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft fiel BVB-Star Mats Hummels in den ersten Tagen des Trainingslagers im österreichischen Seefeld auf. Die Euphorie ist mittlerweile den Sorgen gewichen. Den Sorgen darüber, ob es der Innenverteidiger von Borussia Dortmund bis zum EM-Start am 15. Juni überhaupt zur Bestform bringen wird.

Nach dem Testspiel gegen Dänemark (1:1) musste Hummels deutlich an Pensum herausnehmen, setzte zum Teil sogar ganze Trainingseinheiten mit der Mannschaft aus. 

Grund dafür ist sein linkes Knie, welches bereits seit geraumer Zeit Probleme bereitet. Am Freitag nahm ihn Bundestrainer Joachim Löw vorerst aus dem Mannschaftstraining heraus, Hummels bewegte sich ebenso wie Lukas Klostermann (ebenfalls Knieprobleme) nur auf dem Ergometer im Fitness-Zelt neben dem Trainingsplatz.

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Wie sehr gefährden die Patellasehnen-Schmerzen die EM-Teilnahme des BVB-Spielers? Bundestrainer Löw betonte zwar zuletzt, dass Hummels' Knieprobleme "nicht weiter tragisch" seien. Doch auch bei Borussia Dortmund plagte sich der 32-Jährige in der abgelaufenen Bundesliga-Saison immer wieder mit den Beschwerden herum und musste sein Trainingsumfang entsprechend dosieren.

Als weitere Vorsichtsmaßnahme könnte Hummels auch am kommenden Montag aussetzen, wenn es gegen Lettland in den letzten Test vor dem EM-Auftakt gegen Weltmeister Frankreich geht. Die Teilnahme am Turnier an sich soll nach bisherigem Kenntnisstand nicht gefährdet sein.

Hummels und Rüdiger: Wunsch-Duo ohne gemeinsame Spielpraxis

Wie wichtig der Routinier für das DFB-Team werden könnte, offenbarte sich schon gegen Dänemark. In seinem ersten Länderspiel seit über zwei Jahren Abstinenz strahlte Hummels an der Seite von Niklas Süle und Matthias Ginter in der Dreierkette viel Ruhe aus und verrichtete mit Ausnahme des Gegentores einen sehr zuverlässigen Job. 

Dass Hummels die nächsten Tage weiter geschont wird, ist grundsätzlich kein Problem. Allerdings schrillen beim Bundestrainer längst die Alarmglocken in Hinblick auf die fehlende Eingespieltheit in der Abwehrkette. Genau daran wollte Löw mit seinen Defensiv-Stars doch eigentlich arbeiten. 

Gemessen an der Form und Leistungsstärke der letzten Monate wäre die wahrscheinlichste Variante für die Innenverteidigung eigentlich das Duo Mats Hummels/Antonio Rüdiger gewesen. Durch die verspätete Anreise des Champions-League-Helden Rüdiger haben die beiden jetzt aber nicht ein einziges Mal vor dem EM-Turnier in einem Pflicht- oder Testspiel auf dem Feld gestanden, sollte Hummels gegen Lettland tatsächlich pausieren. 

Dass es mit den beiden dann gegen Frankreichs Offensiv-Wirbelwinde um Kylian Mbappé, Ousmane Dembélé und Antoine Griezmann geht: eher unwahrscheinlich. Der Bundestrainer feilt längst an weiteren Alternativen, um für die Europameisterschaft für alle Gegebenheiten gewappnet zu sein.