02.06.2021 13:11 Uhr

Deutsche U21 will "das Ding rocken"

Deutschland fordert bei der U21-EM die Niederlande
Deutschland fordert bei der U21-EM die Niederlande

Und jetzt ins Finale: Die deutsche U21 greift bei der EM unverhofft nach den Sternen. Das Halbfinale gegen die Niederlande wird zum Härtetest.

Gabel links, Messer rechts? Die gute Laune erstreckte sich bei der deutschen U21 vor dem Showdown im EM-Halbfinale bis in den Speiseraum.

"Benehmen am Tisch" lautete der Vortrag der Knigge-Gesellschaft, dem Florian Wirtz, Ridle Baku und Co. aufmerksam lauschten. "Wir hatten viel Spaß. Seither veräppeln sich die Spieler immer gegenseitig am Tisch", verriet DFB-Trainer Stefan Kuntz über das ungewöhnliche Team-Building.

Am Donnerstag wird aus dem Spaß aber schnell wieder Ernst. Denn im Klassiker gegen den alten Rivalen Niederlande (21:00 Uhr) bietet sich dem DFB-Team eine historische Chance: Drei Endspiel-Teilnahmen in Folge hat bislang nur Italien zwischen 1992 und 1996 geschafft. Nun kann die deutsche Elf nachziehen - und das wie schon beim Titelgewinn 2017 und der Finalniederlage 2019 unter Kuntz, der bei der U21 sein Glück gefunden hat.

"Ich habe sehr viel Bock auf das Spiel"

Auch in Ungarn hat Kuntz mit seiner Mannschaft die Erwartungen bereits übertroffen. Doch nun soll die Zugabe folgen. "Ich habe sehr viel Bock auf das Spiel. Ich weiß, wie gut die Niederlande sind - und ich weiß, wie gut wir sind", sagte Abwehrspieler Nico Schlotterbeck von Union Berlin und gab sich zuversichtlich: "Wenn wir unser Spiel wie in der Gruppenphase durchziehen, werden wir das Ding rocken."

Fast genau zwei Monate ist das Duell der Rivalen an gleicher Stelle in Szekesfehervar her. Damals geriet das DFB-Team nach einem Patzer von Torhüter Finn Dahmen in Rückstand, Lukas Nmecha rettete in einer starken zweiten Halbzeit das 1:1.

"Das war ein sehr enges, ein 50:50-Spiel. Daraus können wir mitnehmen, dass wir gute Chancen haben und uns alles offen steht, das Finale zu erreichen", sagte der Mainzer Jonathan Burkardt zuversichtlich. Dort würde es zum dritten Mal in Folge gegen Spanien oder Portugal gehen.

Kleine Rotation beim DFB-Team

Weil die 120 Minuten gegen Dänemark aber mächtig Kraft gekostet haben, hat Kuntz eine kleine Rotation angekündigt. Sicher in die Startelf zurückkehren wird Niklas Dorsch (KAA Gent), für den der Fürther Anton Stach weichen muss. Doch auch Salih Özcan und Ismail Jakobs vom 1. FC Köln und Vitaly Janelt (FC Brentford), die alle am Montag noch geschont wurden, drängen auf einen Einsatz.

Besonders Dorsch kann in engen Partien den Unterschied ausmachen. Der im Viertelfinale noch gelbgesperrte Abräumer hatte seinen Kollegen als "Prämie" für den Einzug ins Halbfinale im Scherz einen Kasten Sprudelwasser versprochen. Kuntz erklärte zwar, lieber "ein Bier" zu nehmen, doch am Ende war auch das dem DFB-Trainer herzlich egal.

Wie groß auch bei Kuntz die Freude über den Einzug ins Halbfinale ist, hatte schon der Moment nach dem Elfmeterschießen gegen Dänemark gezeigt, als er sichtlich bewegt am Spielfeldrand stand. "Du musst als Coach ja Stärke zeigen. Aber das ist manchmal ein bisschen geschauspielert, und irgendwann wollen die Gefühle kurz raus. Das war so ein Moment", sagte Kuntz. Am Donnerstag soll der nächste Moment folgen.


Die voraussichtliche deutsche Mannschaftsaufstellung:

Dahmen (FSV Mainz 05) - Vagnoman (Hamburger SV), Pieper (Arminia Bielefeld), Schlotterbeck (Union Berlin), Raum (SpVgg Greuther Fürth) - Maier (Arminia Bielefeld), Niklas Dorsch (KAA Gent) - Baku (VfL Wolfsburg), Wirtz (Bayer Leverkusen), Berisha (Red Bull Salzburg) - Nmecha (RSC Anderlecht). - Trainer: Kuntz

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