Dárdai lässt Zukunft als Hertha-Chefcoach weiter offen

Pál Dárdai lässt seine Zukunft als Chefcoach von Hertha BSC nach dem Fast-Abstieg weiter offen.
"Wenn Fredi Bobic kommt, wird er entscheiden. Ich muss nicht Cheftrainer sein, bin niemand, der Werbung für sich macht. Jetzt habe ich auch meinen eigenen Hintern gerettet: Ich wollte nicht absteigen, das wäre schmerzhaft gewesen", sagte Dárdai in einer Leser-Fragerunde von "Sport Bild".
Der 45 Jahre alte Ungar, der im Januar von der U16 der Berliner zu den Profis zurückgekehrt war, verwies auf seinen laufenden Vertrag als Jugendtrainer: "Ich bleibe Herthaner. Ob bei der U16 oder U17, würde die Nachwuchs-Akademie entscheiden."
Er habe im Jugend-Bereich seinen Tisch, sagte Dárdai, "als ich den im Januar geräumt habe, hatte ich gesagt: Der bleibt frei." Im Nachwuchs habe man "weniger Druck", so Dárdai, "aber das Adrenalin, der Kick bei den Profs, ein Spiel zu gewinnen, ist etwas anderes."
Es sei "schwer zu sagen, was besser ist. Angenehmer ist es bestimmt beim Nachwuchs. Aber hier oben, mit Siegen und Niederlagen, ist das eine geile Aufgabe."
Pál Dárdai: Fredi Bobic "ein guter Charakter"
Mit Bobic habe er sich bislang nur per SMS ausgetauscht, erklärte Dárdai, der einst mit dem zukünftigen Sportvorstand als Profi zusammen für Hertha spielte.
"Wir haben im Training ab und zu miteinander geschimpft. Wir wollten beide immer gewinnen, Ehrgeiz gehört dazu. Privat sind wir immer klargekommen, er ist ein guter Charakter. Ich freue mich, dass er kommt", sagte Dárdai über Bobic, der von Eintracht Frankfurt zurück nach Berlin wechselt.
Einen Abgang von Hertha kann sich Dárdai aktuell nicht vorstellen. "Als ich ein Jahr Pause gemacht habe, gab es ein sehr korrektes Bundesliga-Angebot und sehr viele Anfragen, auch aus dem Ausland. Trotzdem bin ich im Hertha-Nachwuchs geblieben. Ich fühle mich sehr wohl in Berlin, und bis mein jüngster Sohn Bence Abitur macht, bleibe ich sowieso hier. Für mich ist Familie sehr wichtig, das will ich nicht kaputt machen", so der Ex-Profi.