10.05.2021 07:03 Uhr

Dárdai setzt auf positives Denken

Wo landet die Hertha am Saisonende?
Wo landet die Hertha am Saisonende?

Pál Dárdai wusste genau, was jetzt von ihm gefordert ist. Im Parforceritt durch den Abstiegskampf droht Hertha BSC das gerade gewonnene Momentum schon wieder verloren zu gehen. Die zähe Nullnummer gegen Arminia Bielefeld fühlte sich jedenfalls wie ein Rückschritt an.

Da steuerte Trainer Dárdai lieber gleich entgegen und verordnete eine positive Denkweise. "Ich habe noch keine Mannschaft erlebt, die jede Patrone an die richtige Stelle schießt", sagte der Ungar nach dem 0:0 der Berliner im Kellerduell der Fußball-Bundesliga.

Dass im dritten Spiel in sechs Tagen nach der zweiwöchigen Corona-Quarantäne trotz der großangelegten Rotation mit acht vermeintlich ausgeruhten Startelf-Spielern Frische und Fitness in Beinen wie Köpfen fehlte, war auch Dárdai nicht verborgen geblieben.

"Wir sollten mental nicht überbelastet sein. Das war mehr körperlich. Wenn du körperlich nicht gut bist, bist du mental auch nicht im besten Zustand", lautete die Analyse des 45-Jährigen.

Dárdai fordert Ruhe bei der Hertha

Dárdais Fazit: In der Berliner Gedankenwelt muss das Positive überwiegen. Ungeachtet der neuen Verletzungssorgen, die nach den Ausfällen von Mattéo Guendouzi (Mittelfußbruch) und Sami Khedira (Wade) nun auch das weitere Mitwirken von Maximilian Mittelstädt (Verdacht auf Gehirnerschütterung) und Mathezs Cunha (Knöchel) fraglich machen. Dodi Lukebakio, Marvin Plattenhardt und Rune Jarstein fehlen ohnehin noch nach ihren Corona-Infektionen.

Dárdais Argumente: Fünf Punkte aus drei Spielen trotz der schwierigen Isolationstage sind mehr als erwartet. Seit sechs Spielen ist die Hertha ungeschlagen. Zweimal gab es kein Gegentor. Und Tabellenrang 14 würde am Ende alle glücklich machen. Warum also plötzlich zweifeln? So ordnete auch Sportdirektor Arne Friedrich die Hertha-Welt zwischen Hoffen und Bangen ein: "Es ist wichtig, weiter Ruhe zu bewahren, zusammenzustehen und das Positive zu sehen".

"Jokerspiel" auf Schalke

Und dann kommt jetzt auch noch das "Jokerspiel" auf Schalke. Mit einem Sieg in der dritten und letzten Nachholpartie gegen den schon fixen Absteiger würden die Berliner mit fünf Punkten Vorsprung auf den 1. FC Köln in das direkte Duell am 33. Spieltag gehen. Mit einem weiteren Sieg wäre das letzte Zittern um den Klassenverbleib schon am kommenden Samstag definitiv erledigt. "Wir bleiben fleißig, ehrlich, konsequent und versuchen, den Joker zu ziehen", sagte Dárdai.

Für die Arminia fühlte sich das 0:0 ganz anders an. Körpersprache, Teamgeist und Einsatzwille stimmten nach dem 0:5-Schock gegen Borussia Mönchengladbach vor zwei Wochen wieder. Und die Hertha blieb als ein Kontrahent auch noch in Schlagdistanz - trotz Platz 16. In Berlin einen Punkt mitzunehmen, sei "ein Teilerfolg", sagte Trainer Frank Kramer, "deshalb ist es für uns etwas, was uns weiterhelfen kann und wird". Positiver hätte auch Dárdai die Lage nicht darstellen können.

 

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