28.04.2021 18:18 Uhr

Rampenlicht: Slapsticktor ärgert Bayern

Melanie Leupolz (M.) erzielte das 1:1 gegen den FC Bayern
Melanie Leupolz (M.) erzielte das 1:1 gegen den FC Bayern

Viele bekannte Gesichter aus dem deutschen Fußball und der Bundesliga spielen inzwischen weitgehend unbeachtet von den deutschen Medien im Ausland. Heute im sport.de-Rampenlicht: eine Ex-Spielerin des FC Bayern, die gegen alte Liebe auf kuriose Weise trifft, ein ehemaliges Talent des BVB, das ein Debakel erlebt und die beeindruckende Tor-Quote der "kleinen Erbse".

Nach dem 2:1-Hinspielerfolg des FC Bayern gegen den FC Chelsea im Halbfinale der Frauen-Champions-League bescheinigte Coach Jens Scheuer seinem Team "eine herausragende Leistung". Sydney Lohmann, die Schützin des 1:0, lobte vor allem die Defensive der Münchnerinnen für ihr "überragendes Spiel".

Ausgerechnet eine Ex-Spielerin des Bundesligisten trübte die Freude an der Säbener Straße allerdings etwas: Melanie Leupolz. Die 27-Jährige, die dem FC Bayern vor der laufenden Saison den Rücken kehrte und nach London wechselte, erzielte das zwischenzeitliche 1:1.

Wie der Treffer zustande kam, dürfte allerdings auch die deutsche Nationalspielerin überrascht haben: Chelseas Guro Reiten hämmerte einen Freistoß aus dem linken Halbfeld an den Fünfmeterraum, wo Simone Laudehr zur Stelle war und das Leder aus der Gefahrenzone köpfte. Der Klärungsversuch endete allerdings nach wenigen Metern an der Stirn von Leupolz und sprang von dort aus im hohen Bogen ins Tor.

Der Auswärtstreffer vermindert die Finalchancen des FC Bayern nicht unerheblich. Zumal Chelseas Frauen-Team in dieser Spielzeit zwölf von 13 Heimspielen gewann.

"Jetzt müssen sie bei uns antreten und jeder, der an der Kingsmeadow spielt, findet es schwierig. Es ist unsere Spielstätte, unserer Platz, unsere Heimat, es wird ein großes Spiel und wir werden alles geben", richtete Kapitänin Millie Bright schon markige Worte an den Gegner aus der bayerischen Landeshauptstadt.

Kellerkind demütigt Ex-BVB-Talent

Ein Slapstick-Gegentor und ein Sieg: Das dürfte für Patrick Pflücke nach dem vergangenen Wochenende wie ein Traum klingen. Zu bejubeln gab es für den 24-Jährigen, der in der Jugend von Mainz 05 und später für die zweite Mannschaft des BVB sowie den KFC Uerdingen kickte, und seinen aktuellen Klub Roda Kerkrade nämlich rein gar nichts.

Beim FC Den Bosch kam der niederländische Zweitligist mit 0:7 unter die Räder - ein mehr als überraschendes Ergebnis, schließlich rangiert Den Bosch auf dem vorletzten Tabellenrang, Roda liegt hingegen auf Kurs Aufstiegs-Playoffs.

Für Pflücke war es die höchste Pleite seiner Laufbahn: Mit den B-Junioren seines Ausbildungsklubs Dynamo Dresden kassierte der Offensivspieler 2010 einmal ein 1:6 gegen Werder Bremen. Mit dem BVB II setzte es 2018 ein 2:6 gegen Uerdingen.

Alles in allem läuft es für den früheren deutschen Junioren-Nationalspieler in den Niederlanden allerdings nicht schlecht. In 31 Pflichtspielen erzielte Pflücke immerhin 13 Tore für Roda und bereitete fünf weitere vor.

"Kleine Erbse" trifft wie am Fließband

Über Pflückes Torquote kann Javier Hernández hingegen nur müde lächeln. Der Mexikaner, der in seiner Laufbahn über 100 Länderspiele bestritt und die Fußball-Schuhe unter anderem für Real Madrid, Manchester United, Bayer Leverkusen und den FC Sevilla schnürte, spielt seit Anfang 2020 in den USA bei Los Angeles Galaxy.

Nachdem er in der vergangenen Saison der MLS noch mächtig Ladehemmungen aufwies (11 Spiele/1 Tor), scheint der Knoten nun umso gewaltiger zu platzen. An den ersten beiden Spieltagen der neuen Spielzeit erzielte der 32-Jährige, den alle nur "Chicharito" (die kleine Erbse) nennen, bärenstarke fünf Treffer.

Mit seinen Toren verhalf Hernández Galaxy zu zwei knappen 3:2-Siegen. Das Team aus Kalifornien ist damit das einzige ohne Punktverlust in der MLS und führt die Tabelle der Western Conference an.

Marc Affeldt

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