Der FC Schalke 04 könnte sich als zweitschlechtester Absteiger der Bundesliga-Geschichte aus dem deutschen Fußball-Oberhaus verabschieden. Die Horror-Saison der Königsblauen gingen eklatante Fehlentscheidungen voraus - nicht nur bei der Besetzung der Führungsebene, sondern auch bei der Zusammenstellung der Mannschaft.

Der damalige Sportvorstand Jochen Schneider, der Ex-Kaderplaner Michael Reschke sowie der bereits nach dem zweiten Spieltag gefeuerte Cheftrainer David Wagner,, irrten sich offenbar bei der Bewertung einzelner Spieler folgenschwer, was den immer tieferen Absturz der Königsblauen weiter forcierte.

Prominentestes Beispiel ist wohl Max Kruse. Dieser war im Sommer 2020 nach seiner Vertragsauflösung bei Fenerbahce ablösefrei zu haben. Nach Informationen der "Sport Bild" hätte FC Schalke den Ex-Nationalspieler verpflichten und dessen unbestrittenen Offensivqualitäten sicherlich auch nur allzu gut gebrauchen können.

Wagner habe diesen Transfer ab abgelehnt, heißt es. Der Ex-Trainer sei vom nach wie vor vorhandenen Potenzial des damals 32-Jährigen nicht überzeugt gewesen. Dieses brachte Kruse dann anschließend bei Union Berlin ein. Mit 15 direkten Torbeteiligungen in 19 Spielen ist er der Top-Scorer der Eisernen und einer der herausragenden Protagonisten dieser Bundesliga-Spielzeit.

FC Schalke 04: Fehlentscheidungen bei Rudy, Bentaleb und Harit

Auch für Sebastian Rudy war auf Schalke in dieser Saison kein Platz mehr. Der 29-fache Nationalspieler wollte sich dem Konkurrenzkampf im defensiven Mittelfeld stellen. Das wurde von Wagner abgelehnt, stattdessen plante er mit ihm auf der Rechtsverteidiger-Position. Bundesliga-Niveau ließ Rudy beim 0:8-Debakel zum Saisonstart gegen den FC Bayern auf dieser Position vermissen, in der Woche drauf enttäuschte er auch beim 1:3 gegen Werder Bremen.

Rudy, einer der Topverdiener im Team, wurde im Anschluss erneut an 1899 Hoffenheim verliehen. Dort darf er überwiegend auf seiner Lieblingsposition im defensiven Mittelfeld ran und ist Stammkraft.

Im Gegenzug dazu setzte Schalke weiter auf mehrere Akteure, deren Daseinsberechtigung im Kader angezweifelt werden kann. Mittelfeldspieler Nabil Bentaleb hatte schon vier Suspendierungen hinter sich, durfte in der Rückrunde unter Christian Gross trotzdem noch zwei weitere Spiele bestreiten. Auch über die Verfehlungen von Amine Harit wurde mehrere Mal hinweggesehen, obwohl dieser laut "Sport Bild" noch vor Saisonbeginn innerhalb der Kabine sogar offen über seinen Wechselwunsch gesprochen haben soll.