28.04.2021 08:10 Uhr

Wütender LASK gegen Sturm Graz

Thalhammer streichelte seine Kicker:
Thalhammer streichelte seine Kicker: "Die Mannschaft ist großartig"

Der LASK hat sich mit dem 1:3 gegen Sturm Graz vor wenigen Tagen in eine missliche Lage manövriert. Nun stehen die Athletiker in dieser Woche der Wahrheit gleich zweimal gehörig unter Zugzwang. Am 1. Mai winkt im Cupfinale gegen Salzburg der erste Titelgewinn seit 1965. Doch zunächst muss am Mittwoch in der Bundesliga gegen Sturm gepunktet werden, um Platz zwei und drei nicht völlig aus den Augen zu verlieren.

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Der LASK hat die Hinserie der Meistergruppe mit nur vier Punkten aus fünf Spielen (Torverhältnis 4:9) als schlechtestes Team beendet. Trainer Dominik Thalhammer war beim Viertplatzierten als Psychologe gefragt. "Wir haben versucht, das letzte Spiel knallhart und schonungslos aufzuarbeiten und haben heute auf der anderen Seite versucht, das Vertrauen der Mannschaft zu heben und ihr zu zeigen, wo die eigentliche Benchmark liegt."

"Beste für Doping für Cup-Finale ist ein Sieg"

Das 1:3 gegen Sturm war am Dienstag noch präsent. Thalhammer hat eine Art Selbstfaller analysiert. "Das war ja keine Mannschaft, die uns in Grund und Boden gespielt hat. Wir haben das Spiel einfach hergeschenkt." Um sein wütendes Team wieder in die Spur zu bringen, verteilte Thalhammer verbale Streicheleinheiten. "Die Mannschaft ist großartig. Ihre Fähigkeiten, ihre Skills sind großartig. Wir haben so viele gute Spiele im Herbst gemacht. Wir haben auch sehr gute Spiele im Frühjahr gemacht, auch wenn das Frühjahr von außen oft sehr negativ gesehen wird", sagte Thalhammer und verwies auf das Salzburg-Spiel (0:2).

Extra Kräfte zu sparen, um den "Bullen" am 1. Mai im Endspiel Paroli zu bieten, ist gegen Sturm nicht angesagt. "Das beste Doping für das Cupfinale ist ein Sieg morgen", betonte Thalhammer. "Wir wollen morgen die bestmögliche Aufstellung auf den Platz bringen. Aber natürlich hat der engere Kader bewiesen, dass wir da gute Qualität haben und immer die ein oder andere Position wechseln können."

Mit Johannes Eggestein wirkte etwa der beste Saisontorschütze in Graz erst nach gut einer Stunde mit. Und Verteidiger Andres Andrade wurde ebenfalls geschont. Beide könnten am Mittwoch wieder in der Startelf stehen. Der stark aufspielende Rene Renner fehlt dafür nach einem Schlag auf die Wade. Thomas Goiginger gab den Glauben an das Kollektiv weiter: "Wir müssen als Mannschaft als Einheit auftreten."

Yeboah vs Trauner

Mit diesem Spirit sollen auch die Wege von Sturm-Angreifer Kelvin Yeboah eingeengt werden, den die Linzer zuletzt nur mit zwei Elfmeterfouls stoppen konnten. Die "Benchmark" habe man mit dem Spiel gegen Salzburg selbst vorgegeben, meinte Thalhammer: "Wie wir gemeinsam im Kollektiv Patson Daka über 90 Minuten neutralisiert haben, war fantastisch. Darum geht's." Eins-gegen-Eins-Situation von Gernot Trauner gegen Yeboah sollen tunlichst vermieden werden.

"Ich bin überzeugt, Gernot Trauner wird morgen wieder in das eine oder andere Eins-gegen-Eins mit dem Kelvin laufen", gab Christian Ilzer mit einem breiten Grinsen quasi ein Versprechen ab. Man habe sich nicht nur gegen Trauner, den Ilzer als "brutalen Qualitätsspieler" adelte, wieder etwas überlegt. Am Grundrezept, das möglichst schnelle Spiel in die Spitze, wird der Sturm-Coach aber nicht rütteln. Auch aus Respekt vor der "absoluten Spitzenmannschaft" LASK: "Jeder Pass, den du quer spielst, ist ein Pressingpunkt für den LASK."

Spielfeld wieder geschrumpft

Kurios: Das kleine Spielfeld in Pasching ist nach einer zeitweisen Vergrößerung seit Montag auf eine Art Mittelvariante geschrumpft. Grund dafür ist, dass die notwendigen Sicherheitsabstände zu den Banden in der neuen Version doch recht klein gewesen seien, erklärte die Bundesliga.

Die Stimmung bei Sturm wirkt gelöst. Das Team gewinnt verlässlich das Gros der Zweikämpfe, stellt mit einem Gegentor pro Spiel weiter die beste Defensive der Liga und greift nun in einer Umbruchsaison nach dem dritten Platz. Bei einem weiteren Sieg gegen den LASK hätte Sturm, das bei Punktegleichheit vorgereiht wird, schon vier Zähler Vorsprung. Gewinnt Salzburg den Cup, würde Platz drei zumindest sechs Spiele in der Gruppenphase der neu geschaffenen Conference League bedeuten, für die es medial kolportierte vier Millionen Euro Startgeld geben soll.

apa

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