27.04.2021 08:07 Uhr

Matthäus zweifelt an 30-Millionen-Ablöse für Nagelsmann

Matthäus ist sich sicher: FC Bayern will Julian Nagelsmann, zahlt aber wohl keine 30 Mio. Euro Ablöse
Matthäus ist sich sicher: FC Bayern will Julian Nagelsmann, zahlt aber wohl keine 30 Mio. Euro Ablöse

Der FC Bayern und Julian Nagelsmann sollen sich Medienberichten zufolge über eine Zusammenarbeit einig sein. Für einen Wechsel reicht das aber bekanntermaßen nicht aus, da auch RB Leipzig mit einer Ablösezahlung befriedet werden muss. Von bis zu 30 Millionen Euro ist die Rede. Eine Summe, die der Rekordmeister laut Lothar Matthäus nicht bezahlen wird.

Julian Nagelsmann wird mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit zum teuersten Trainer der Bundesliga-Geschichte avancieren. Der FC Bayern will den hochtalentierten Übungsleiter unbedingt als Nachfolger von Hansi Flick installieren – und könnte dabei alle bisherigen Rahmen sprengen.

In den vergangenen Tagen war von einer Trainer-Rekordablöse von bis zu 30 Millionen Euro spekuliert worden. "Ich bin mir ganz sicher, dass die Bayern diesen Betrag für Nagelsmann nicht bezahlen und die Leipziger das auch wissen", schreibt Lothar Matthäus in seiner Kolumne für den Bezahlsender "Sky". Der Rekordnationalspieler könne sich vorstellen, dass sich die Bayern und RB Leipzig bei einer Summe zwischen 15 bis 20 Millionen Euro die Hände reichen werden.

Für Matthäus ist das ebenfalls von Corona stark betroffene Münchner Vereinskonto ein Grund dafür, dass der FC Bayern die für Trainer noch nie dagewesene Ablösesumme nicht bezahlen wird. Für Flicks Alleingang nach dem Meisterschaftsspiel beim VfL Wolfsburg, als er die Öffentlichkeit während eines Field-Interviews nach der Partie über seine Wechselabsichten informierte, hat Matthäus derweil nichts übrig.


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Das Vorgehen des Bayern-Cheftrainers sei vor allem gegenüber dem Klub "nicht in Ordnung" gewesen. Matthäus führt aus, dass Flick in seinem bis 2023 datierten Vertrag eine Ausstiegsklausel für den Sommer 2022 festgeschrieben hat und diese beide Parteien "ohne weitere Bedingungen" hätten ziehen können.

Auch für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) hat Matthäus harsches Wortgut übrig. Der 60-Jährige, der bei "RTL" auf Länderspielexperte Uli Hoeneß folgen wird, nimmt Vizepräsident Rainer Koch ins Gebet, der sich hinsichtlich einer möglichen Ablösezahlung für Flick öffentlich klar dagegen positionierte. "Das war unglücklich und nicht clever. Aber es passt ins Bild unseres Verbandes. Es wäre verwunderlich gewesen, wenn man sich ausnahmsweise einmal taktisch klug verhalten hätte", so Matthäus.

Darum zahlt der FC Bayern keine 30 Millionen Euro

Für den TV-Experten ist klar, dass Nagelsmann bereits ein "großartiger" Trainer sei und die Aufgabe beim FC Bayern definitiv "im Kreuz" habe. Dennoch verweist Matthäus auf Nagelsmanns leeren Trophäenschrank. "Die Bayern sollen nun aber einen zweistelligen Millionenbetrag für ihn bezahlen und gleichzeitig einen Mann verlieren, der in der letzten Saison alles gewonnen hat und für den Stand jetzt keine Ablösesumme verlangt werden kann", so Matthäus. "Das wäre eine gefühlte Niederlage und die wird Bayern so nicht kassieren."

Dass Flick nach dem Zwist mit Hasan Salihamidzic nun darauf drängt, den FC Bayern verlassen zu dürfen, kreidet Matthäus auch den Klubverantwortlichen an. Man hätte sich "öfter und vernünftiger" zusammensetzen müssen und "lösungsorientierte Gespräche führen", meint Matthäus. "Diese Vorwurf muss ich bei Bayern leider allen Beteiligten machen."

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