26.04.2021 11:20 Uhr

Arminia in Not: Auf der Alm schrillen die Alarmglocken

Arminia Bielefeld kam in Gladbach böse unter die Räder
Arminia Bielefeld kam in Gladbach böse unter die Räder

Aufbruchsstimmung ade: Bei Arminia Bielefeld schrillen nach der 0:5-Klatsche in Gladbach wieder die Alarmglocken.

Die Alarmglocken schrillten laut und deutlich, und doch herrschte in der Kabine von Arminia Bielefeld Totenstille. "Wir mussten uns erst einmal sammeln", sagte Frank Kramer über das Schweigen nach der 0:5-Klatsche bei Borussia Mönchengladbach, der Frust war dem Trainer anzusehen. Der eingewechselte Fabian Kunze (22) musste schließlich den undankbaren Job vor den TV-Kameras übernehmen und gestand: "Es war extrem ruhig" in der Kabine.

Kein Zweifel: Nach vier Spielen ohne Niederlage, davon drei ohne Gegentor, war die hilflose Vorstellung ein Schlag ins Bielefelder Kontor. Weil der Vorsprung auf den Relegationsplatz von zuvor vier Punkten auf nur noch einen schmolz, geht wieder die Angst um bei der Arminia. In acht Spielen unter Kramer hatten die Ostwestfalen zuvor nur fünf Gegentore kassiert - nun waren es ebenso viele in nur 90 Minuten.

Vor allem die ersten 18 dieser 90 Minuten mit gleich drei Gegentreffern wurmten den Arminia-Coach. "Das war sehr schmerzhaft. Vielleicht hatten wir da die letzten Zentimeter der Antennen nicht ausgefahren", sagte Kramer über den desolaten Auftritt, der die jüngste Aufbruchsstimmung zerstörte.

Sein Urteil: "Man muss kein Prophet sein oder viel Ahnung von Fußball haben, um zu wissen: Wenn wir so in ein Spiel gehen, erbt man bei Borussia Mönchengladbach nichts."

Höher verloren hatte die Arminia in der Bundesliga zuletzt beim 0:6 in Dortmund im Mai 2009, einen 0:3-Rückstand nach 18 Minuten hatte der DSC im Oberhaus sogar noch nie erlebt. Soll das Abenteuer Erstklassigkeit nicht schon nach einem Jahr wieder beendet sein, muss dringend die alte Disziplin her - am besten schon im nun anstehenden, richtungsweisenden Kellerduell bei Hertha BSC.

Kramer nahm die Aussicht auf drei Abstiegs-Krimis zumindest äußerlich cool. "Das nächste Spiel ist gegen Hertha BSC. Da gibt es drei Punkte zu holen", sagte der Coach betont gelassen. Die Klatsche in Gladbach könne am Ende auch etwas Gutes haben, so Kramer: "Man lernt nie aus, wir alle lernen nie aus. Jetzt versuchen wir, ganz schnell zu lernen und die richtigen Schlüsse aus diesem Spiel zu ziehen."

Nach der Berlin-Reise geht es für Bielefeld gegen die TSG Hoffenheim sowie am letzten Spieltag gegen den VfB Stuttgart. Doch zunächst muss die Pleite in Gladbach aus den Köpfen, und zwar schnell. "Das war extrem bitter und tut auch weh. Aber es geht weiter, wir haben noch drei Spiele. Wir müssen deutlich anders auftreten, um wieder zu punkten", sagte Kunze.

Genug zu besprechen hat die Arminia also in den kommenden 14 Tagen vor dem Hertha-Spiel. In der Kabine herrschte aber erst einmal das große Schweigen. Kunze: "Es gab auf jeden Fall schon deutlich bessere Tage nach Spielen."

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