25.04.2021 12:24 Uhr

Köln hofft auf Happy End - Grabesstimmung in Augsburg

Dank Friedhelm Funkel darf der 1 FC Köln wieder auf den Klassenerhalt hoffen
Dank Friedhelm Funkel darf der 1 FC Köln wieder auf den Klassenerhalt hoffen

Kampf gegen den Abstieg: Der 1. FC Köln darf auf ein Happy End hoffen, in Augsburg könnte das für Trainer Heiko Herrlich nicht gelten.

Friedhelm Funkel war bester Laune, aber er drückte vehement aufs Tempo. "Wir müssen müssen um Viertel vor zwölf am Flughafen sein", sagte der Kurzzeit-Trainer des 1. FC Köln.

Doch ehe er ging nach einem am Ende zittrigen 3:2 (3:0) beim taumelnden FC Augsburg, sagte er noch, er wünsche sich, "dass sich der FC Augsburg auch im nächsten Jahr mit dem 1. FC Köln in der Bundesliga wiedersieht". Es ist allerdings ein Wunsch, der in vielerlei Hinsicht nicht in Erfüllung gehen könnte.

Funkel durfte feststellen, dass "Köln lebt", in Augsburg herrscht dagegen Grabesstimmung. Nach nur einem mickrigen Punkt aus den vergangenen vier Spielen und nur noch vier Punkten Vorsprung auf den Tabellen-16. Köln muss Heiko Herrlich um seinen Job zittern.

Manager Stefan Reuter jedenfalls wollte kein klares Bekenntnis zum Trainer abgeben. "Man ist gut beraten", sagte er, "so etwas sacken zu lassen und sich zusammenzusetzen und zu überlegen, was die richtigen Schritte sind für die letzten drei Spiele."

Wirft der FCA Heiko Herrlich raus?

Der Auslöser für eine mittlerweile nicht mehr unwahrscheinliche Trennung dürfte die erste Halbzeit gegen Köln gewesen sein, die Herrlich und Reuter unisono als "desaströs" bezeichneten.

"Ich kann gar nicht glauben", betonte der ungewohnt scharf formulierende Trainer, "dass man so in ein so wichtiges Spiel reingehen kann". Es sei "unfassbar", ergänzte er für seine Verhältnisse beinahe ätzend, "dass einige Spieler es noch immer nicht verstanden haben". Fragt sich: Was genau haben die Spieler nicht verstanden?

In der ersten Halbzeit jedenfalls stümperte Augsburg gegen die engagierten Kölner derart erbärmlich über den Platz, dass es mit den drei Gegentreffern durch den herausragenden Ondrej Duda (8./33.) und Florian Kainz (23.) noch gut bedient war.

Immerhin, die Reaktion in der zweiten Halbzeit sei nach lautstarken Beiträgen in der Kabine "gut und angemessen" gewesen, erwähnte Herrlich. Und tatsächlich rettete Köln seinen Sieg nach Treffern von Robert Gumny (54.) und Ruben Vargas (62.) auch mit Glück über die Zeit.

Leistung der Augsburg wie ein Offenbarungseid

Und dennoch: Haften bleibt von diesem Spiel eine furchterregende erste Halbzeit, die wie ein Offenbarungseid auch für die Arbeit des Trainers wirkte. Reuter versuchte noch ein wenig abzuwiegeln: "Wenn er", also Herrlich, "die Mannschaft nicht erreichen würde, wäre so eine zweite Halbzeit nicht möglich".

Er wisse zudem, wie der Trainer versuche, die "Dinge abzustellen", die immer wieder nicht klappten. Reuter muss aber auch mitbekommen haben, dass die Mannschaft schon seit Wochen nicht nur unter spielerischer Armut leidet.

Herrlich schob die Verantwortung an der zunehmend misslichen Lage auf die Spieler ab. "Wir haben sieben Spieltage vor Schluss neun Punkte Vorsprung gehabt", sagte er mit Blick auf das schon mal dickere Polster auf den Relegationsplatz.

"Einige haben sich da in falscher Sicherheit gefühlt", bemängelte er, ergänzte allerdings auch trotzig: "Wir haben 33 Punkte, wir haben alles noch selbst in der Hand, die Klasse zu halten und werden das auch schaffen." Das mag richtig sein - Zweifel sind dennoch erlaubt.

Tatsächlich aber sind die Kölner nach wie vor schlechter dran. Drei Punkte Vorsprung auf Hertha BSC und den Relegationsplatz sind erst mal wenig aussagekräftig: Die Berliner haben nach Beendigung ihrer Quarantäne noch sechs Spiele zu absolvieren. Die Kölner wie die Augsburger nur noch drei.

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