22.04.2021 10:52 Uhr

BVB warnt die Konkurrenz: "Wir wurden schon belächelt"

Auf der Jagd nach der Champions League wittert der BVB seine
Auf der Jagd nach der Champions League wittert der BVB seine "Final"-Chance

Borussia Dortmund kämpft verbissen um die Champions League. Im Millionenspiel beim VfL Wolfsburg zählt für den BVB nur der Sieg.

Kleine Kasse oder Königsklasse - auf der verzweifelten Jagd nach dem Millionenspiel Champions League wittert Borussia Dortmund seine "Final"-Chance.

"Vor einigen Wochen wurden wir dafür belächelt, dass wir überhaupt sagen: Wir kämpfen bis zum Ende", sagte Trainer Edin Terzic nach dem 2:0 (1:0) gegen Union Berlin: "Am Samstag wollen wir auf zwei Punkte an den VfL Wolfsburg rankommen. Genau so gehen wir das an."

Nur auf den flüchtigen Blick war der dritte Sieg in Serie deshalb wertlos. Zwar liegt der Königsklassen-Stammgast BVB vier Spiele vor dem Saisonende stattliche fünf Punkte hinter Wolfsburg und vier Punkte hinter Eintracht Frankfurt, wie gehabt. Doch: "Wir haben unsere Aufgaben genutzt, um genau diese Situation zu erzeugen", sagte Terzic. "Jetzt brauchen wir in Wolfsburg eine extrem gute Leistung."

Ansonsten setzen die Dortmunder auf das System Scheuklappe. "Ja, es ist ein besonderes Spiel", sagte Jude Bellingham. "Aber jetzt ist jedes Spiel entscheidend. Wir wollen weiter siegen und schauen auf uns", betonte der 17-Jährige. "Wenn die Dinge sich dann ändern, ändern sie sich. Wenn nicht...", den Satz brach er ab.

BVB entwickelt ungeahnte Widerstandsfähigkeit

Wenn nicht? Dann werden sich die sportlichen und pandemiebedingten Mindereinnahmen des BVB auf weit mehr als 100 Millionen Euro summieren. Dann verschwindet der Klub von der größten Bühne. Dann ist fraglich, ob der Topstar Erling Haaland bleibt. "Es wäre sportlich und finanziell eine Katastrophe", hat Mats Hummels schon vor Wochen gesagt. Am Samstag wird der Abwehrchef gelbgesperrt fehlen.

Immerhin aber entwickelt der BVB ungeahnte Widerstandsfähigkeit und Effizienz. "Wir haben sie frustriert und waren eiskalt", sagte Bellingham. Dabei verschwieg er allerdings, dass die Unioner sowohl die Unterkante der Querlatte (Marcus Ingvartsen, nach zwölf Sekunden) als auch den Innenpfosten (Max Kruse, 66. Minute) getroffen hatten.

Der Foulelfmeter vor dem 1:0 war außerdem ein willkommenes Geschenk von Schiedsrichter Daniel Schlager. Er hätte spätestens nach Videobeweis zurückgenommen werden müssen. "Das ist zu wenig. Marco Reus hebt extrem früh ab und will den Pfiff. Wenn man sich das schon noch mal anschaut, kann man auch mal dagegen entscheiden", sagte Union-Torhüter Andreas Luthe.

Luthe hatte sogar zurückgezogen - in der Erkenntnis, dass Reus den Ball vorbeilegen muss und damit keine unmittelbare Gefahr droht. "Es gab keinen klaren Kontakt, mit dem ich ihn zu Fall bringe. Ich bin gar nicht mehr richtig hingegangen", sagte er. Luthe parierte zwar Erling Haalands Elfmeter, wurde aber im Nachschuss ausgerechnet von Reus selbst bezwungen (27.). Raphael Guerreiro (88.) öffnete die Tür zum besonderen Dortmunder "Champions-League-Finale".

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