21.04.2021 14:48 Uhr

Weiterer Ex-Profi rechnet mit Schalke ab: "Bin leer, bedient"

Ex-Spieler Tomasz Hajto bietet dem FC Schalke 04 seine Hilfe an
Ex-Spieler Tomasz Hajto bietet dem FC Schalke 04 seine Hilfe an

Als Spieler schonte Tomasz Hajto weder sich noch seine Gegenspieler und genoss deshalb beim FC Schalke 04 hohes Ansehen. Inzwischen ist der Pole TV-Experte und spart nicht mit deutlicher Kritik an seinem Ex-Klub. Für ihn war der Abstieg eine logische Folge der Entwicklung auf Schalke, dennoch bot er seine Hilfe an.

Vier Jahre trug Tomasz Hajto selbst das Trikot des FC Schalke 04 und fühlt sich weiterhin mit dem Klub verbunden. Umso heftiger trifft den früheren Abwehrspieler der nun feststehende Sturz der Königsblauen in die Zweitklassigkeit.

"Ich habe den Abstieg im polnischen Fernsehen verfolgt und bin einfach nur leer, bedient", sagte Hajto gegenüber "Reviersport". Wut verspüre er nicht mehr, "dafür waren die letzten Jahre einfach zu schlecht und ich habe mich zu oft geärgert."

Kein Verständnis hat Hajto für die Übergriffe auf die Spieler in der Nacht zu Mittwoch nach der Heimkehr von der 0:1-Pleite in Bielefeld, die den Abstieg letztlich besiegelte. "Da gibt es keine zwei Meinungen. Enttäuschung, Frust, alles gut. Aber man darf keine Gewalt anwenden, keine Menschen schlagen. Das geht überhaupt nicht", polterte der Ex-Profi.

Der sportliche Niedergang mit gerade einmal 13 Punkten aus 30 Spielen sei "unfassbar und ohne nachzuschauen wohl auch einmalig in Europa", so Hajto. Seiner Meinung nach hätten die Schalker Spieler "nicht verstanden, was Abstiegskampf bedeutet", der Abstieg sei somit "leider verdient".

FC Schalke 04: Tomasz Hajto bietet Hilfe beim Wiederaufbau an

Zugleich stelle er aber auch die Frage, warum gerade die Vereins-Ikonen, wie beispielsweise Gerald Asamoah, nicht schon früher interveniert haben. "Den Legenden hört man doch zu. Sie müssen aber auch den Mund aufmachen", meinte Hajto.

Asamoah hatte im Nachlauf der 0:1-Niederlage in Bielefeld bei "Sky" ein emotionales Interview gegeben und dabei auch den Charakter einiger Spieler in Frage gestellt.

Hajto tat es ihm gleich, fragte seinen ehemaligen Mitspieler jedoch: "'Asa': 'Warum hast du nicht früher den Mund aufgemacht, vielleicht sogar noch als Clemens Tönnies da war?' Jeder hat doch gesehen, dass das alles in die falsche Richtung geht. Da hätten solche Leute wie Asamoah und andere hingehen und eine klare Ansage machen müssen, dass es so nicht weitergehen kann, weil das alles vor die Wand gefahren wird."

Für die Zukunft wünscht sich Hajto "mehr Dialoge, Diskussionen, Reibungen, alles dafür, um wieder hochzukommen." Er selbst würde dazu gerne einen Beitrag leisten und dafür sein "Leben in Polen auf den Kopf stellen", bekundete er.

"Ich würde gerne anpacken und malochen, dass Schalke wieder dorthin kommt, wo es hingehört: in die Spitzengruppe der Fußball-Bundesliga", so Hajtos klares Bekenntnis.

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