21.04.2021 13:09 Uhr

Warum der BVB (nicht) in die Champions League kommt

Zieht der BVB noch in die Champions League ein?
Zieht der BVB noch in die Champions League ein?

Borussia Dortmund liegt vor dem Bundesligaspiel gegen Union Berlin am Mittwoch (20:30 Uhr) nur noch vier Punkte hinter den Champions-League-Rängen.

Fängt der BVB die vor ihm platzierten VfL Wolfsburg und/oder Eintracht Frankfurt noch ab? Was macht Hoffnung im Kampf um die Königsklasse, was macht Sorgen?

  • BVB in die Champions League? Das macht Hoffnung

Aus dem 29. Spieltag ging der BVB als großer Gewinner hervor, ihm winkt nun "eine zweite Chance" (O-Ton von Kapitän Marco Reus) auf die Champions-League-Qualifikation. Der VfL Wolfsburg verlor knapp mit 2:3 gegen den FC Bayern, Eintracht Frankfurt ging 0:4 in Gladbach unter. Die Dortmunder hingegen machten gegen Werder Bremen ihren Hausaufgaben nach anfänglichen Problemen letztlich souverän.

Zwar gingen die nun wieder akut abstiegsbedrohten Hanseaten im Signal Iduna Park durch einen früheren Treffer von Milot Rashica (14.) zunächst in Führung. Giovanni Reyna (29.), Erling Haaland (34./FE, 38.) sowie Mats Hummels (87.) sorgten jedoch für einen deutlichen 4:1-Sieg der Hausherren. Aus zuvor sieben Zähler Rückstand auch Frankfurt sowie deren acht auf Wolfsburg wurden vier beziehungsweise fünf Punkte - bei fünf noch ausstehenden Partien grundsätzlich eine durchaus machbare Aufgabe für den BVB.

"Der Sieg bringt uns drei Punkte näher an unser Ziel", befand dementsprechend auch BVB-Trainer Edin Terzic, der seiner Mannschaft eine "im Großen und Ganzen" gelungene Leistung attestierte.

BVB: Gio Reyna der "X-Faktor", Erling Haaland trifft wieder

Dass ausgerechnet der in den letzten Wochen und Monaten extrem formschwache Reyna mit einem sehenswerten Distanzschuss den Torreigen gegen Werder eröffnete, sorgte beim BVB für große Freude. "Wir haben ihm Vertrauen geschenkt, wir haben ihm aber auch klar aufgezeigt, was wir sehen wollen und wie der Weg dahin verlaufen kann", sagte Terzic über den Umgang mit dem 18-jährigen US-Amerikaner. Reyna könne im Saisonendspurt zum "X-Faktor" für die Schwarz-Gelben werden, frohlockten die "Ruhr Nachrichten".

Das gilt natürlich umso mehr auch für Haaland, der gegen die Bremer eine sieben Pflichtspiele (für den BVB und Norwegen) andauernde - und damit für seine Verhältnisse quälend lange - Torflaute beendete.

Und dann ist da ja auch noch Jadon Sancho, dessen Comeback nach seinem Muskelbündelriss schon gegen Union "im Bereich des Möglichen" liegt, wie Lizenzspielerleiter Sebastian Kehl gegenüber der "WAZ" offenbarte.

Gewinnt der BVB das schwierige Duell mit den Köpenickern und anschließend auch das direkte Duell mit Wolfsburg hat er die Champions League wieder fest im Blick - auch, wenn an den letzten drei Spieltagen neben der Partie bei Abstiegskandidat Mainz 05 noch Begegnungen mit RB Leipzig und Bayer Leverkusen auf dem Programm stehen.

  • BVB in die Champions League? Das macht Sorgen

"In drei Tagen" könne "wieder alles anders aussehen", sagte Edin Terzic nach dem Sieg gegen Werder im Hinblick auf die Ausgangslage im Kampf um die Königsklasse - und legte damit den Finger in die große BVB-Wunde: die fehlende Konstanz.

Denn dass sowohl die externen Beobachter als auch die Dortmunder selbst sich auf dem richtigen Weg wähnten und anschließend ein böses Erwachen folgte, ist in dieser Saison schon zur Gewohnheit geworden - und ausgerechnet Werder war sicherlich kein adäquater Gradmesser für eine Mannschaft mit den Ambitionen des BVB.

Es fühle sich "natürlich besser an, wenn der Rückstand nur noch vier Punkte beträgt", trat Sportdirektor Michael Zorc in der "WAZ" dementsprechend auf die Euphoriebremse. "Aber an der Rolle des Jägers hat sich nichts geändert." Terzic forderte, sein Team müsse nun "gut arbeiten und dann allen zeigen, dass der Weg weitergeht."

Hartes Restprogramm für den BVB - Union-Duell als Schlüsselspiel?

Auf einen Spaziergang stellt sich in Dortmund dabei schon angesichts des harten Restprogramms niemand ein. Schon die beiden ausstehenden Begegnungen der englischen Woche werden die Richtung vorgeben. Und die jüngste Vergangenheit taugt nur bedingt als Mutmacher für den BVB: Gegen Union setzte es in der Hinrunde eine bittere 1:2-Pleite - die erste nach dem Trainerwechsel von Lucien Favre hin zu Terzic.

In Berlin war die Dortmunder Leistung insbesondere in der Defensive dermaßen desolat, dass Zorc der Mannschaft anschließend "unprofessionelles Verhalten" vorwarf und Mats Hummels nicht zum einzigem Mal in dieser Saison von einer "Katastrophe" sprach. Hinten massiert und sicher stehen, nach vorne auf Konter und Standardsituationen setzen - Unions voraussichtliche Herangehensweise für das Gastspiel in Dortmund dürfte der Borussia nicht schmecken.

Gelingt in der Partie gegen das Überraschungsteam nicht der fest angepeilte Sieg, dürfte die Aufbruchstimmung nach dem Werder-Spiel und Wolfsburgs und Frankfurts Patzern wieder deutlich schwinden - und auch die Chancen auf die Champions-League-Qualifikation.

Tobias Knoop

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