21.04.2021 11:52 Uhr

"Torjäger" Hector macht Köln Hoffnung für den Endspurt

Jonas Hector avancierte gegen RB Leipzig zu Kölns Matchwinner
Jonas Hector avancierte gegen RB Leipzig zu Kölns Matchwinner

Der 1. FC Köln schlägt RB Leipzig und feiert "Alleskönner" Jonas Hector. Der Weg zum Klassenerhalt ist dennoch weit.

In der Halbzeit hatte Friedhelm Funkel eine Idee. Ziemlich gerädert stapften die Profis des 1. FC Köln in die Kabine, mit viel Mühe und viel Glück hatten sie den Angriffswirbel von RB Leipzig ohne Gegentor überstanden - nach vorne fehlte völlig die Entlastung.

Also schnappte Neu-Trainer Funkel sich seinen Kapitän, Jonas Hector sollte aus dem defensiven Mittelfeld nach vorne rücken, für mehr Torgefahr sorgen. Und 45 Minuten später war dieser Plan ziemlich beeindruckend aufgegangen: Mit seinem ersten Erstliga-Doppelpack (46./60.) führte der Ex-Nationalspieler "seinen" FC zum 2:1 (0:0)-Sieg gegen den klaren Favoriten - und plötzlich hofft man in Köln wieder auf den Klassenerhalt.

"Die Mannschaft hat auch in den vergangenen Spielen wirklich gute Leistungen gezeigt, sie hat aber nicht gewonnen", sagte Funkel nach seinem ersten Sieg im zweiten Spiel auf der FC-Bank: "Vielleicht bringt dieser Erfolg eine etwas breitere Brust."

Noch vier Spiele bleiben, helfen dürfte in jedem Fall die aktuelle Form des Kapitäns. Hector war am Dienstagabend nicht bloß "der Torjäger, den wir gebraucht haben", wie Rafael Czichos sagte. "Er war einfach überall", ergänzte Abwehr-Kollege Sebastiaan Bornauw, auch einer von denen also, die Hectors Wirken aus der Defensive bestaunen durften.

Macht Hector im Abstiegskampf den Unterschied?

Der 30-Jährige hat in dieser Saison viele Spiele wegen Nackenproblemen verpasst, mittlerweile führt er die Mannschaft aber wieder als Stabilisator, als Taktgeber - und manchmal eben auch als Torschütze.

"Jonas ist als Kapitän vorneweg und an seine Grenzen gegangen", sagte Funkel, "und er war in den vergangenen Wochen unser torgefährlichster Spieler." Dem Doppelpacker selbst war es am Ende "egal, wer die Tore schießt. Heute haben alle alles für den Sieg getan. Das ist absolut wichtig für die kommenden Wochen."

Schon am Freitag (20:30 Uhr) geht es für die Kölner nun beim FC Augsburg weiter, und auch danach warten mit dem SC Freiburg, Hertha BSC und Schalke 04 bis zum Saisonende ausschließlich Gegner auf den FC, gegen die auch ein Abstiegskandidat auf Sieg spielen darf.

Zwei Probleme hat Funkels Mannschaft aber noch immer. Trotz des Sieges bleibt sie als 17. auf einem direkten Abstiegsplatz. Die Hertha liegt davor punktgleich auf dem Relegationsrang, hat wegen ihrer Corona-Quarantäne aber zwei Spiele weniger absolviert. Und auch die übrigen Kontrahenten punkten momentan ja fleißig.

Zudem war in der bisherigen Saison ein Muster zu beobachten, dass sich besser nicht wiederholen sollte: Immer wieder hatte sich der FC in den vermeintlich schwierigsten Spielen bislang wichtige Punkte erarbeitet, anschließend in den Duellen mit Gegnern auf Augenhöhe aber noch mehr Zähler liegen lassen.

Es gelte nun, "gegen diese vier Teams mit der gleichen Spannung und der gleichen Leidenschaft" aufzutreten, sagte Funkel. Und nur dann dürfen die Kölner vielleicht doch noch auf eine weitere Saison in der ersten Liga hoffen.

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