18.04.2021 10:27 Uhr

Katastrophale Schalker entschuldigen sich nach Debakel

Der Absturz des FC Schalke ist nicht mehr abzuwenden
Der Absturz des FC Schalke ist nicht mehr abzuwenden

Was seit Monaten klar ist, steht nun unmittelbar bevor. Am Dienstag kann der Abstieg von Schalke 04 aus der Fußball-Bundesliga besiegelt werden.

Wenn sogar schon der Gegner mitleidig den Abgesang anstimmt, dann muss das Ende nahe sein. "Ich werde sie sehr vermissen", sagte Trainer Christian Streich vom SC Freiburg nach dem 4:0 (2:0) gegen Schalke 04: "Ich wünsche ihnen von Herzen, dass sie schnell zurückkommen. Schalke ist so ein großer Verein mit einer ganz, ganz großen Geschichte."

Ein ganz und gar unrühmliches Kapitel zu dieser Geschichte könnte bereits am Dienstag hinzugefügt werden - eine Niederlage bei Arminia Bielefeld würde den ersten Abstieg der Königsblauen aus der Fußball-Bundesliga seit 1988 besiegeln. Was als Folge einer Horrorsaison schon seit Monaten unausweichlich ist, steht nun also unmittelbar bevor. Das wissen auch die Beteiligten beim abgeschlagenen Schlusslicht.

Schalke hat seit Wochen "zweigleisig geplant"

"Alles wird dann passieren, wann es passieren soll", sagte der desillusioniert und mitgenommen wirkende Trainer Dimitrios Grammozis im Anschluss an die erneut desolate Vorstellung mit Blick auf den bevorstehenden Tiefpunkt: "Wir waren in den vergangenen Wochen immer realistisch und haben zweigleisig geplant."

Zunächst galt es aber wieder einmal, Abbitte zu leisten. "Wir müssen uns bei den Fans für diese Vorstellung entschuldigen", kommentierte Grammozis die 20. Saison-Niederlage, mit der S04 seinen Negativrekord aus der Spielzeit 1982/83 eingestellt hat.

Auch Ralf Fährmann wollte nichts beschönigen. "Wir waren chancenlos und nicht wettbewerbsfähig", gestand der Torhüter nach dem desaströsen Auftritt ein, den sich Bundestrainer Joachim Löw nur eine Halbzeit lang angetan hatte.

Häme der eigenen Fans

Lucas Höler (7.), Roland Sallai per Foulelfmeter (22.) sowie Christian Günter (50. und 74.) schossen die hilflosen Gäste an, die mit dem Ergebnis noch gut bedient waren. Die grauenhafte Vorstellung sorgte nicht nur für Häme der eigenen Fans in den sozialen Netzwerken ("So geht es direkt weiter runter in die 3. Liga"), sie stellte auch die Zukunftsfähigkeit der momentanen Konstellation in Frage.

"Es hat sich nichts gebessert", sagte der frühere Nationalspieler Dietmar Hamann bei "Sky". "Ich könnte mir vorstellen, dass es im Sommer den nächsten Trainer geben könnte", meinte der Vize-Weltmeister von 2002: "So können sie nicht in die 2. Liga gehen."

Tatsächlich scheint die Gefahr groß, dass Grammozis bereits vor dem Gang in die Zweitklassigkeit "verbrannt" sein könnte. In all dem Trubel um den kompletten Austausch der Klubführung könnte es ein zusätzlicher Fehler gewesen sein, den eigentlich für den Neuaufbau im Unterhaus vorgesehenen Grammozis noch in dieser Spielzeit als bereits fünften Coach zu installieren.

FC Schalke hofft auf "sonnigere Tage"

Schließlich war schon bei der Verpflichtung von Grammozis Anfang März klar, dass es weitere Pleiten setzen wird. Sollte der Coach bleiben, geht er beschädigt in die neue Spielzeit. Bei ersten Rückschlägen dürfte Grammozis sofort angezählt werden. Was die ohnehin schon schwierige Lage des Klubs, den Verbindlichkeiten in Höhe von 217 Millionen drücken, weiter verschärfen würde.

Und so scheint die Hoffnung Streichs auf eine rasche Rückkehr der Schalker trügerisch zu sein. Dessen ist sich auch Fährmann bewusst, der im Grunde nur träumen kann: "Ich hoffe, dass wieder sonnigere Tage kommen werden."

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