Funkel will nichts von Wortbruch wissen

Nach seinem Aus bei Fortuna Düsseldorf hatte Friedhelm Funkel verkündet, seine Trainerlaufbahn zu beenden. Rund ein Jahre später heuert er allerdings ausgerechnet beim Rivalen 1. FC Köln aus Feuerwehrmann an. Einen Wortbruch sieht der 67-Jährige darin nicht.
"Natürlich habe ich das damals gesagt", sagte Funkel in einem Interview mit "Sport1" und stellte klar: "Aber die gesamte Lebenssituation hat sich durch die anhaltende Pandemie verändert. Und dann kann man auch schon mal einen Entschluss revidieren. Das ist für mich kein Wortbruch."
Aufgrund der Corona-Pandemie habe er neue Überlegungen angestellt, "und das sollte man jedem zugestehen", so der Ex-Fortune, der betonte: "Ich kann die Fortuna-Fans aber verstehen. Damit muss und kann ich leben." Dennoch hofft Funkel, dass die 95-Anhänger seine Entscheidung irgendwann verstehen können.
Als Gründe für sein Trainer-Comeback führte Funkel auch die aufkommende Langeweile durch die Corona-Pandemie an. "Weil es ein überschaubarer Zeitraum ist und weil ich einfach den Fußball liebe", sagte der Trainer: "Und weil die Situation durch Corona so ist, dass ich meine Freizeit nicht wie geplant nutzen kann. Und dann kam die Anfrage des FC und ich sagte sofort: Ich helfe euch."
Viel Überzeugungsarbeit musste Kölns Geschäftsführer Horst Heldt nicht leisten. "Horst und ich haben uns über fachliche Dinge ausgetauscht. Ich bin froh, ihn an meiner Seite zu haben. Es ist wichtig. Horst ist ein Vollprofi, der schon lange im Geschäft ist", schwärmte Funkel.
Mega-Gehalt für Rettungsmission? "Utopisch"
Seinen ersten Arbeitstag zurück auf dem Kölner Trainingsplatz beschrieb Funkel emotional: "Es war ein nostalgisches Gefühl. Nicht weil ich auf dem Trainingsplatz stand, sondern weil ich wieder auf diesem Platz stehen konnte. Dort im Grüngürtel mit dem Geißbockheim im Hintergrund - da dachte ich 20 Jahre zurück."
Bereits von 2002 bis 2003 war er für den FC tätig gewesen. "Ich kenne den Klub also und weiß, was da auf mich zukommt. Das war damals eine sehr emotionale Zeit", sagte Funkel.
Gerüchte, nach denen er für seine Mission mit einer Million Euro vergütet werden solle, dementierte Funkel vehement. "Das ist utopisch. Ich habe ein gutes und faires Angebot bekommen, habe auch nicht eine Sekunde verhandelt und nichts gefordert", betonte er: "Mir geht es auch nicht ums Geld. Man hat mir eine gewisse Wertschätzung entgegengebracht und da habe ich schnell gesagt: Horst, wir machen das so."
Bis zur ersten schweren Aufgabe bleibt Funkel nicht viel Zeit. Am Samstag (18:30 Uhr) muss der Tabellenvorletzte im Derby bei Bayer Leverkusen punkten, um den Anschluss ans rettende Ufer zu wahren.