01.04.2021 15:07 Uhr

Hamann wettert: DFB-Video "grenzt an Realitätsverlust"

Kritisiert den DFB in heftigster Manier: Dietmar Hamann
Kritisiert den DFB in heftigster Manier: Dietmar Hamann

Dietmar Hamann legt nach: Bereits am Montag hatte der ehemalige Nationalspieler das PR-Video des DFB auf seinem privaten Twitter-Account verurteilt, nun legt der Experte via "Sky" nach.

"Wenn ich sehe, dass einen Tag nach diesem Protest ein Hochglanz-Video auf die sozialen Netzwerke gestellt wird, dann ist das einer Nationalmannschaft nicht mehr würdig. Als Ex-Nationalspieler habe ich mich dafür geschämt", polterte der 47-Jährige.

Vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Rumänien trug das DFB-Team Shirts mit der Aufschrift "Human Rights". Anstoßpunkt der heftigen Kritik war nicht die Aktion selbst, sondern das im Nachgang veröffentlichte Making-of-Video. Es schien, als habe der DFB die eigentlich vorbildliche Aktion lediglich für Marketing-Zwecke missbraucht.

"Es geht um die Grundrechte der Menschen in einem anderen Land. Das anzusprechen ist das gute Recht und wahrscheinlich auch die Pflicht des Verbandes und der Spieler. Das aber für PR-Zwecke zu nutzen, grenzt für mich an Realitätsverlust", wetterte Hamann weiter.

Indirekte, dafür heftige Kritik an Oliver Bierhoff

Ohne einen Hauptschuldigen festmachen zu wollen, trifft Hamanns Kritik in erster Linie Manager Oliver Bierhoff: "Er ist es, der das letztendlich absegnet, weil er der Verantwortliche ist. Mir fehlt jegliches Verständnis, dass jemand beim DFB gedacht hat, dass das eine gute Idee sei. Da muss man auch fragen, was in den Köpfen der Menschen vorgeht, die so eine Aktion absegnen."

Hamann könne die Fans verstehen, die das Gefühl haben, sich von der Nationalmannschaft zu entfernen. Und liefert gleich einen Vorschlag, wie sich der DFB alternativ verhalten haben könnte: "Auch andere Nationalmannschaften haben Aktionen gemacht. Wenn sie es ernst meinen, sollen sich die Verbände zusammentun und einen offenen Brief an das katarische Organisationskomitee oder an die Regierung schreiben."

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