27.03.2021 17:28 Uhr

"Zehn Jahre zu spät": Kimmich wehrt sich gegen Kritiker

Beim FC Bayern und in der Nationalmannschaft Wortführer: Joshua Kimmich
Beim FC Bayern und in der Nationalmannschaft Wortführer: Joshua Kimmich

Joachim Löw und die deutsche Nationalmannschaft wehren sich gegen den Eindruck, dass die Menschenrechtsaktion am Donnerstag Marketing-Selbstzwecken diente.

"Wenn jemand denkt, dass unsere Spieler, Manuel Neuer, Ilkay Gündogan, sich aus Marketinggründen vor so einen Karren spannen lassen, der irrt gewaltig. Unsere Spieler sind sehr, sehr interessiert und wissen, was in der Welt passiert", sagte der Bundestrainer am Samstag energisch: "Sie engagieren sich in Eigeninitiative."

Die T-Shirt-Aktion ("HUMAN RIGHTS") beim Auftakt der Qualifikation für die WM 2022 in Katar sei "aus der Mannschaft selbst gekommen. Wir wissen, dass unsere Spieler für diese Werte stehen", betonte Löw, "ich fand das richtig gut." Nicht alles, was beim Deutschen Fußball-Bund passiere, sei "negativ zu bewerten".

Joshua Kimmich pflichtete Löw bei. "Ich sehe uns in der Verantwortung, Dinge anzusprechen. Das haben wir versucht", sagte der Mittelfeldspieler des FC Bayern München.

Bei der Aufstellung für die Hymnen vor dem Spiel gegen Island (3:0) in Duisburg hatte jeder Spieler ein schwarzes Shirt mit einem weißen Buchstaben getragen. Die Aktion wurde gelobt, Kritik gab es allerdings an der anschließenden Verwertung auf den Social-Media-Portalen des DFB.

"Dass von einem Hochglanzvideo gesprochen wurde, spricht für die Qualität unserer Kameraleute", sagte Kimmich lächelnd. Für einen WM-Boykott sei man "zehn Jahre zu spät" dran: "Damals hätte man sich das überlegen müssen."

Star-Duo des FC Bayern auf der Kippe

Derweil muss Löw im zweiten WM-Qualifikationsspiel am Sonntag (20:45 Uhr bei RTL) in Bukarest gegen Rumänien womöglich Leon Goretzka ersetzen.

Über den Einsatz des Mittelfeldspielers, der Wadenprobleme hat, kann erst am Spieltag entschieden werden. Als Optionen nannte Löw am Samstag Florian Neuhaus oder Jamal Musiala.

Ähnlich wie bei Goretzka sei es bei dessen Vereinskollegen Leroy Sané, berichtete der Bundestrainer, "er hat hinten im Oberschenkel ein bisschen Probleme. Bei ihm sieht es aber etwas positiver aus."

Löw erwartet im Vergleich zum 3:0-Auftaktsieg gegen Island am Donnerstag "ein völlig anderes Spiel" und eine rumänische Mannschaft, die nach Ballbesitz strebt.

Süle verpasst Spiele gegen Rumänien und Nordmazedonien

Niklas Süle reiste aufgrund seiner Oberschenkelzerrung nicht mit nach Bukarest. Der Innenverteidiger hatte bereits das Island-Spiel verpasst, am Mittwoch in Duisburg gegen Nordmazedonien steht er ebenfalls nicht zur Verfügung.

"Das ist eine unbefriedigende Situation, das fiel mir schwer, das zu akzeptieren", sagte Löw, der die Viererkette unverändert lassen wird: "Aber ich höre auf den Rat der Ärzte."

Ohnehin fehlen Toni Kroos (abgereist nach Adduktorenproblemen), Jonas Hofmann (Corona) und Marcel Halstenberg (Quarantäne als Kontaktperson der Kategorie 1 von Hofmann). Robin Gosens (Atalanta Bergamo) ist hingegen wieder dabei.

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