Toni Kroos hat Verständnis für die Entscheidung von Joachim Löw geäußert, nach der EM als Bundestrainer zurückzutreten. Außerdem blickte der Spielmacher von Real Madrid auf seine Beziehung mit Uli Hoeneß beim FC Bayern zurück.

In der vergangenen Woche sorgte Joachim Löw für einen echten Paukenschlag. Der Bundestrainer verkündete, dass er noch vor Vertragsende aus seinem Amt ausscheiden wird. Nach der Europameisterschaft im Sommer ist offiziell Schluss für den 61-Jährigen, dem Toni Kroos eine große Portion Respekt zollt.

"Er ist der, der im Wind steht, fast ausschließlich positiv. Ich kann verstehen, dass man irgendwann zu dem Entschluss kommt: 15 Jahre, eine lange Zeit, viele Erfolge. Jetzt nochmal Vollgas zum Turnier und dann ist gut", sagte Kroos im gemeinsamen Podcast "Einfach mal Luppen" mit seinem Bruder Felix.

Für Kroos sei die Löw-Entscheidung "im ersten Augenblick" aber dennoch überraschend gewesen. "Ich hätte so lange nicht durchgehalten", gab Kroos zu verstehen. "Ich und jeder wünscht Jogi Löw einen guten Abschied, glaube ich. Er hat nichts Anderes verdient." 

Der Zeitpunkt für seinen Rücktritt sei gut gewählt, sagte Kroos, der nur lobende Worte für Löw übrig hat: "Ich bin der Meinung, unabhängig wie das Turnier ausgeht, dass er einen sehr guten Job gemacht hat. Daran wird auch die EM nichts ändern." 

FC Bayern: Toni Kroos nicht immer einer Meinung mit Uli Hoeneß

Weiteres Thema im Podcast der Kroos-Brüder war die neue Rolle von Uli Hoeneß, der künftig als Experte bei RTL in Erscheinung treten wird.

Es sei klar, dass die Meinung des Aufsichtsratsmitglieds des FC Bayern "immer gehört wird", führte Kroos aus. "Man kennt ihn jetzt bisher nicht in einer nicht zu einem Verein gehörenden Funktion. Aber man kann definitiv eine ehrliche Meinung von ihm erwarten."

Nachdem ihm einige Hoeneß-Aussagen während seiner Bayern-Zeit vorgespielt wurden, erinnerte sich Kroos an seine Zeit an der Säbener Straße zurück. Kroos habe Hoeneß "unfassbar respektiert", weil dieser den Verein groß gemacht habe und immer ehrlich war. "Das auch ins Gesicht und auch mal emotional - aber das ist mir lieber als hinten rum", sagte Kroos. "Deshalb haben wir uns immer gut verstanden - auch wenn wir einmal unterschiedlicher Meinung waren."