Terzic zu Gladbach? Eberl reagiert auf Gerüchte

Sportdirektor Max Eberl fürchtet für die eigene Trainersuche bei Borussia Mönchengladbach keinen Domino-Effekt durch den angekündigten Abschied von Fußball-Bundestrainer Joachim Löw.
"Bei uns ist die Entscheidung klar: Ich suche für den Sommer einen neuen Trainer, und dementsprechend habe ich schon gute Gespräche geführt und habe definitiv einen Zeitvorsprung", sagte Eberl am Samstagabend im "aktuellen Sportstudio" des "ZDF". Auf die Frage, ob es einen klaren Kandidaten gebe, antwortete er: "Wir haben eine klare Vorstellung."
Zu gehandelten Namen wie zum Beispiel Ralf Rangnick wollte Eberl keine Stellung beziehen. "Ich will in Ruhe meinen Job im Hintergrund machen, das hat bislang sehr, sehr gut funktioniert. Und dementsprechend möchte ich auch heute keine Aussage treffen", stellte er klar.
Zu den Gerüchten um Oliver Glasner vom VfL Wolfsburg äußerte sich Eberl allerdings schon. "Nein, wir haben bis jetzt keinen Kontakt gehabt. Er macht einen großartigen Job in Wolfsburg", ließ der Sportdirektor durchblicken.
Auch einen möglichen Wechsel vom aktuellen BVB-Trainer Edin Terzic zu Gladbach kommentierte Eberl: "Er macht es auf jeden Fall gut. Doch er hat sich relativ klar committed (festgelegt; Anm.d.Red.), dass er unter Rose Co-Trainer werden wird."
Der ehemalige Profi schloss zudem nicht aus, dass im Vertrag des neuen Trainers erneut eine Ausstiegsklausel wie bei Rose verankert wird. "Wenn man eben einen Trainer findet, von dem man zu 100 Prozent überzeugt ist, der einen ein, zwei oder drei Jahre weiterbringt - ein Jahr ist vielleicht ein bisschen kurz -, dann muss ich diese Entscheidung fällen", gab er zu.
Rose als "Feindbild" und "Objekt der Wut"
Der aktuelle Trainer, Marco Rose, wechselt nach dieser Saison zum Bundesliga-Konkurrenten Borussia Dortmund. Seit Bekanntgabe des Wechsels steckt Mönchengladbach in einer Krise, hat keinen Punkt mehr geholt und sechsmal in Folge verloren. Von einer frühzeitigen Trennung wollte Eberl aber weiterhin nichts wissen. "Ich sehe eine Mannschaft, die alles gibt, einen Trainer, der alles gibt - und das ist das, was ich zu bewerten habe."
Dass Gladbach den Wechsel so früh öffentlich verkündet hat, bereut Eberl nicht: "Wir sind eben kein Verein, der damit unter der Hand hält. Ich glaube, das hätte auch nicht geholfen. Ich glaube, das hätte nicht mehr Ruhe gebracht."
Den Unmut der eigenen Anhänger kann Eberl allerdings nachvollziehen. "Ich kann die Fans verstehen, weil Marco am Anfang von einem Weg und einer Entwicklung gesprochen hat", betonte der 47-Jährige, der bedauert, dass Rose zu einem "Feindbild" und "Objekt der Wut" geworden ist.