11.03.2021 12:42 Uhr

Thioune sieht (noch) keine HSV-Krise

Daniel Thioune und der HSV müssen am Freitag beim VfL Bochum ran
Daniel Thioune und der HSV müssen am Freitag beim VfL Bochum ran

Ein echter Fan von Herbert Grönemeyer ist Daniel Thioune nicht, doch die Idee, ausgerechnet beim Tabellenführer VfL Bochum die aktuelle sportliche Talfahrt zu beenden, gefiel dem Trainer des Hamburger SV sichtlich. "Es ist Zeit, dass sich was dreht", sagte der Coach am Donnerstag in Anspielung auf einen der bekanntesten Songs des bekennenden VfL-Fans.

Der Titel passt tatsächlich perfekt, denn nach fünf sieglosen Spielen in Folge droht den Hanseaten auch zum dritten Mal nacheinander ein Aufstiegsblues. Von einem Endspiel beim Spitzenreiter am Freitag will der Coach dennoch nichts wissen: "Auch beim 'worst case' hätten wir immer noch die Chance, weiter einzugreifen."

Rein rechnerisch mag das stimmen, doch eine Niederlage käme als schwere Hypothek daher, besonders mental. Die Westdeutschen wären dem HSV schon um acht Punkte enteilt und auch der Rückstand auf den Tabellenzweiten Holstein Kiel könnte auf sechs Zähler anwachsen.

Dann käme wohl auch der 46-Jährige nicht mehr umhin, von einer Krise zu sprechen. Bislang mied Thioune das K-Wort, schon vor der Partie am Montag gegen den Tabellennachbarn Kiel (1:1) hatte er lieber von einem "Bruch" gesprochen. Und genau den möchte und muss er jetzt auch "mit Ergebnissen kitten" - am besten schon beim Gastspiel tief im Westen.

Auch der VfL Bochum sieht kein Endspiel?

Auch Thiounes Bochumer Kollegen Thomas Reis passt der Begriff vom "Endspiel" zehn Runden vor Saisonschluss nicht so recht. "Ein Sieg wäre für uns allenfalls ein Schritt in die richtige Richtung, aber noch keine Vorentscheidung", sagte der 47-Jährige, ohne aber zu verhehlen, dass er sich und sein Team durch in einer komfortablen Position sieht: "Ich glaube, dass der HSV derzeit gerne mit uns tauschen würde."

Und obwohl die einstmals "Unabsteigbaren" seit elf Jahren nicht mehr so intensiv an der Erstliga-Rückkehr geschnuppert haben, bewertet Reis die Stimmung rund um das Ruhrstadion nach wie vor als entspannt. "Es herrscht keine Euphorie, bei uns dreht keiner durch. Die Mannschaft arbeitet im Training sehr fokussiert", berichtete der Coach. Beim VfL gibt's eben derzeit nichts zu kitten.

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