Hitzlsperger kommentiert Mislintat-Flirt mit dem BVB

Vorstandschef Thomas Hitzlsperger beschäftigen beim VfB Stuttgart aktuell gleich mehrere unbequeme Nebenbaustellen. Dazu gehört auch der offene Flirt von Sportdirektor Sven Mislintat mit dem BVB. Der VfB-Boss hofft aber weiter auf eine langfristige Zusammenarbeit.
"Ich bin froh, dass Sven seinen Vertrag verlängert und sich klar zum VfB bekannt hat. Wir haben zusammen einen Weg eingeschlagen und sind noch nicht am Ende. Aber: Sven hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass Dortmund für ihn besonders ist, das hat er bei uns auch klar hinterlegt. Wir haben hier eine gute Konstellation, die wir nicht so einfach aufs Spiel setzen wollen", sagte Hitzlsperger im Interview mit "Sport Bild".
Medienberichten zufolge soll bei Borussia Dortmund ab 2022 Sebastian Kehl die Nachfolge von Sportdirektor Michael Zorc antreten. Zuvor galt Mislintat als mögliche Alternative. Der VfB-Sportdirektor hatte bis 2017 äußerst erfolgreich beim BVB gearbeitet, unter anderem als Chef-Scout.
Auch auf dem Platz könnte sich in Stuttgart im Sommer einiges ändern. Der gegenwärtige sportliche Höhenflug sorge dafür, "dass es großes Interesse an unseren Spielern gibt", räumte Hitzlsperger ein.
Ganz besonders hat sich Angreifer Silas Wamangituka in dieser Saison ins Schaufenster gestellt. Hitzlsperger geht davon aus, dass der Kongolese seinen kolportierten Marktwert von etwa 25 Millionen Euro bis zum Saisonende noch weiter steigert.
VfB Stuttgart: Datenaffäre setzt Bosse unter Druck
Deshalb blickt er auch gelassen auf mögliche Transferverhandlungen im Sommer. Der VfB befinde sich im Angesicht von möglichen Millionen-Angeboten in einer "sehr komfortable Situation", so Hitzlsperger.
Weniger komfortabel ist für den VfB-Boss die Datenaffäre des Vereins. Sowohl der Landesdatenschutzbeauftragte Baden-Württembergs wie auch eine mit der Untersuchung beauftrage Kanzlei hatten in den vergangenen Monaten versucht aufzuklären, unter welchen Umständen Datensätze Zehntausender VfB-Mitglieder weitergegeben wurden.
"Ich will das Thema nicht vertuschen, ich habe nichts zu verstecken. Aber der Fokus gehört endlich wieder aufs Sportliche, der Imageschaden für den VfB muss gestoppt werden", so Hitzlsperger. "Wir wissen, dass es dauern wird, Image und Vertrauen wieder aufzubauen."
Thomas Hitzlsperger will beim VfB Stuttgart bleiben
Zuletzt gab es schon mehrere personelle Veränderungen bei dem Bundesligisten. Zudem beschäftigt den Verein noch immer der Machtkampf zwischen Hitzlsperger und Präsident Claus Vogt.
Hitzlsperger vermied es in dem Interview erneut, sich klar zu einer weiteren Zusammenarbeit mit Vogt zu äußern, auch wenn er sagte, "die Situation hat sich beruhigt, das ist das Wichtigste für den VfB".
Auf die Frage, ob er bleibe, sollte Vogt bei der nächsten Mitgliederversammlung im Amt bestätigt bleiben, antwortete der ehemalige Nationalspieler: "Wer Präsident des VfB ist, entscheiden die Mitglieder. Ich bin gern beim VfB, die Aufgabe als Vorstandsvorsitzender ist so reiz- und anspruchsvoll, dass es keinen Anlass gibt, den Verein zu verlassen."