09.03.2021 17:21 Uhr

Draxler und sein Spiel auf Bewährung

Julian Draxler kommt bei PSG wieder besser in Fahrt
Julian Draxler kommt bei PSG wieder besser in Fahrt

Für Julian Draxler dürften Spekulationen um seine berufliche Zukunft zum Alltag gehören. Immerhin spielt der deutsche Nationalspieler bei seinem Arbeitgeber Paris Saint-Germain sozusagen auf Bewährung. Auf dem Platz scheint die Ungewissheit jedoch bisweilen zu beflügeln.

Haken gesetzt, Runde der letzten 32 im Pokal erreicht. Dazu den Startelfeinsatz, seinen erst zehnten in 2020/21 durch die Vorlage zum zweiten PSG-Tor gerechtfertigt. Für Julian Draxler war die Reise zum Auswärtsspiel bei Stade Brest am vergangenen Samstag eine erfolgreiche.

"Ich glaube, ich habe mich in den letzten Wochen verbessert", gab sich der 56-fache DFB-Auswahlspieler nach dem 3:0 im Coupe de France bei "Eurosport" selbstbewusst und zufrieden zugleich: "Der Trainer hat mich ein bisschen mehr spielen lassen als vorher und ich bin glücklich."

In der Tat: Unter Tuchel-Nachfolger Mauricio Pochettino durfte der 27-Jährige in den vergangenen Wochen etwas häufiger auflaufen, wenngleich er zumeist von der Bank kam. Dennoch wusste Draxler Akzente zu setzen, wie etwa mit seinem Tor beim richtungsweisenden 2:1-Sieg in der Liga gegen Nizza Mitte Februar. Oder nach Einwechslung im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen den FC Barcelona, als er den Treffer zum 4:1-Endstand von Kylian Mbappé auflegte.

Draxler profitiert vom Rotationsprinzip bei PSG

Kaum hatte Draxler seinen jüngsten Pokal-Auftritt hinter sich, war daher auch schon das Rückspiel in der Königsklasse gegen Barca im Kopf. Der Sieg war "eine gute Vorbereitung für Mittwoch", nun könne das Team "an Barcelona denken". 

Ob Draxler zu seinem 56. Einsatz in der Champions League kommt, ist jedoch alles andere als in Stein gemeißelt. Schließlich folgte Pochettino seit Amtsübernahme der - vor allem der hohen Belastung und zahlreichen Verletzungen geschuldeten - Devise, möglichst viele Spieler einzusetzen. 

31 verschiedene Spieler wurden von Tuchel und Pochettino in 20/21 schon eingesetzt, das Rotationsprinzip steht bei PSG weit oben auf der Tagesordnung. Der argentinische Star-Trainer setzte seit seinem Debüt Anfang Januar allein schon 25 unterschiedliche Profis ein. So kommt auch Draxler auf seine Minuten.

DFB-Star spielt um seine Verlängerung

Zeit, sich im Pariser Star-Ensemble zu zeigen, benötigt im Kader zudem wohl kaum ein anderer dringender. Denn: Draxlers Arbeitspapier läuft zum Saisonende aus. Die Möglichkeiten, sich unter Pochettino unverzichtbar zu machen und Argumente für eine Verlängerung zu sammeln, werden immer rarer.

Nicht von ungefähr mehren sich - abermals - die Gerüchte, dass sich Draxler nach vier Jahren in der Hauptstadt verabschieden könnte. Französischen Berichten zufolge wird er beim FC Arsenal und bei Juventus Turin gehandelt, ein Verbleib in Paris sei unrealistisch. Schon im vergangenen Winter stand der DFB-Spieler im Zentrum der Spekulationen, ein Wechsel zu Hertha BSC soll im Raum gestanden haben.

Wie fest die Medienlandschaft von einem Abschied Draxlers ausgeht, verdeutlicht ein jüngster Bericht. So soll PSG-Sportdirektor Leonardo Ende Februar lediglich "geblufft" haben, als er Gespräche mit dem Offensivspieler über eine Verlängerung ankündigte. Ohnehin wird der flexibel einsetzbare Draxler im Nachbarland eher kritisch beäugt, die große Bühne gehört anderen.

Draxler wird indes wenig auf die anhaltenden Gerüchte setzen und viel eher darauf hören, was sein Trainer sagt. Der lobte unlängst: "Wenn man so einen großen Kader hat, wartet jeder Spieler auf seine Chance. Julian war geduldig, wie ein ein Profi, und hat gut gearbeitet. Er hat gute Leistungen erbracht und war in den letzten Spielen wichtig, als er die Gelegenheit bekam."

Vielleicht bekommt Julian Draxler doch schon am Mittwoch (21:00 Uhr) im Camp Nou die nächste Gelegenheit, sich zu präsentieren. Sein 56. Einsatz in der Champions League wäre wohl einer der wichtigsten seiner Karriere.

Gerrit Kleiböhmer

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