26.02.2021 12:29 Uhr

Kohfeldt mit 38 schon ein "Trainer-Oldie"

Florian Kohfeldt ist einer der dienstältesten Trainer der Liga
Florian Kohfeldt ist einer der dienstältesten Trainer der Liga

Methusalem mit 38? Eine Titulierung, die Florian Kohfeldt ein breites Grinsen ins Gesicht zaubert. "Ich fühle mich nicht so, bin aber ein Stück weit stolz darauf. Und muss mich dafür auch nicht schämen", sagt Werder Bremens Trainer.

Seit drei Jahren und drei Monaten, beginnend mit einer 1:2-Niederlage bei Eintracht Frankfurt, trägt der Coach bei den Hanseaten die sportliche Verantwortung. In der Bundesliga ist nur sein Kollege Christian Streich beim SC Freiburg länger im Amt. Mit neun Jahren und einem Monat allerdings fast dreimal so lang wie Kohfeldt.

Der durchaus zu schätzen weiß, wie vergleichsweise ruhig er an der Weser seinem Tagewerk nachgehen kann. Selbst als die Hanseaten in der vergangenen Saison über Monate hinweg akut abstiegsgefährdet waren und sich erst in der Relegation den Klassenerhalt sicherten, musste Kohfeldt seinen Posten nicht räumen.

"Aber es ist schon ein bisschen aberwitzig, dass man mit nur fast dreieinhalb Jahren schon zweitdienstältester Trainer ist", beschreibt der Fußball-Lehrer die Hektik des Profifußballs. Mit Streich vergleichen möchte er sich auf keinen Fall: "Christian ist noch einmal eine ganz andere Kategorie."

Der Ur-Schwarzwälder nämlich folgt den Spuren von Kohfeldts Langzeit-Vorgängern Otto Rehhagel (1981-1995) und Thomas Schaaf (1999-2013), die jeweils 14 Jahre lang bei den Norddeutschen Titel holten. Völlig ausgeschlossen ist eine ähnliche grün-weiße Karriere bei Kohfeldt nicht. Im Sommer darf er immerhin sein 20-jähriges Jubiläum beim SV Werder feiern.

Kohfeldt weckt Begehrlichkeiten

Vereinstreue ist im bisherigen Leben von Kohfeldt eine wichtige Konstante. "Sie zeigt, dass wir von beiden Seiten das Wort Kontinuität nicht einfach nur so gesagt haben, sondern es auch durch Höhen und Tiefen zusammen durchgehalten haben", erklärt der frühere Oberliga-Torhüter bei Werder Bremen III sein Credo.

Und doch: Seine Kompetenz und Eloquenz haben bei anderen Klubs durchaus Begehrlichkeiten geweckt. Beim Ligarivalen Borussia Mönchengladbach soll der bis Sommer 2023 an die Bremer gebundene Coach auf einer Liste von möglichen Nachfolgern für Marco Rose stehen.

Denn klar ist: Zumindest mittelfristig wird Kohfeldt Werder Bremen nicht zurück ins internationale Geschäft führen können, für dieses Ziel muss er früher oder später die Hansestadt verlassen. Sport-Geschäftsführer Frank Baumann kann da nur hoffen, dass sich sein Trainer nicht nur formal, sondern auch mental weiterhin zu Grün-Weiß bekennt: "Florian hat ja in den letzten Jahren gezeigt, wie stark seine Verbundenheit zum Verein ist."

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