Bereits während der Amtszeit von Trainer David Wagner hielten sich beim FC Schalke 04 hartnäckig Gerüchte, wonach mannschaftsintern Unzufriedenheit mit der Trainingsgestaltung herrsche. Das hat sich offenbar auch ein halbes Jahr nach Wagners Entlassung und weiteren personellen Änderungen im Trainerstab nicht geändert.

Im Sommer krempelte der FC Schalke 04 den für den Profi-Kader zuständigen Athletikbereich personell komplett um. Werner Leuthard, als harter Hund bekannt und einst Konditionstrainer unter Felix Magath, übernahm den neu geschaffenen Posten des "Leiter Performance Lizenzspieler". "Mit seiner Expertise" und "seiner Persönlichkeit" werde Leuthard der Mannschaft guttun, schwärmte Sportvorstand Jochen Schneider damals.

Neben Leuthard wurden Quirin Löppert als Athletik-Coach sowie Dr. Andreas Schlumberger als "Leiter Reha" installiert. Sie alle sollten dafür sorgen, dass das Schalker Team fitter und weniger verletzungsanfällig werden sollte.

Ein gutes halbes Jahr später sieht die Realität auf Schalke ganz anders aus. In der Vorbereitung auf das Bundesligaspiel beim VfB Stuttgart fehlten am Dienstag gleich 14 (!) Profis im Mannschaftstraining. Zahlreiche muskuläre Verletzungen prägen das Bild, Chefcoach Christian Gross wird für die Partie im Ländle wohl einmal mehr improvisieren müssen.

FC Schalke 04: Rätselhafte Diagnosen, Kritik aus Teamkreisen

Auffällig: Seit längerem geben die Schalker in ihren offiziellen Mitteilungen keine genauen Diagnose mehr für ihre verletzten Spieler bekannt.

Bestes Beispiel ist Mark Uth: Der 29 Jahre alte Stürmer laboriert laut seinem Klub an einer "muskulären Verletzung". "Bild" berichtete, dass es sich dabei um einen Muskelfaseranriss mit Sehnenbeteiligung handeln soll. Uth werde demnach mindestens vier Wochen ausfallen.

Mannschaftsintern werden die zahlreichen Verletzungen argwöhnisch betrachtet. Wie der "kicker" unter Berufung auf eigene Informationen berichtet, sei insbesondere die Trainings- und Belastungssteuerung bei den Profis umstritten.

Ähnliche Gerüchte begleiten den Tabellen-18. des deutschen Oberhauses schon seit Monaten. Daran hat bislang auch die Einstellung von Leuthard und Co. nichts geändert.