24.02.2021 20:29 Uhr

Europameister Niederlande "bestraft" nachlässige DFB-Damen

Hinten wie vorne zu nachlässig: Die DFB-Frauen müssen sich beim Europameister Niederlande 1:2 geschlagen geben und verpassen den inoffiziellen Turniersieg im Drei-Nationen-Wettbewerb.

Vor allem Klara Bühl schaute bedröppelt drein. Wegen großer Schwächen in Abwehr und Abschluss gingen die abgekämpften deutschen Fußballerinnen nach dem 1:2 (1:1) beim Europameister Niederlande zerknirscht vom Feld.

"Der Gegner hat unsere Fehler heute bestraft", lautete das Fazit von Martina Voss-Tecklenburg, "und wir haben unser gutes Spiel nicht belohnt." Die Bundestrainerin meinte damit den Großteil der zweiten Hälfte in Venlo, nachdem der abgezockte WM-Zweite der DFB-Auswahl lange das Leben schwer gemacht hatte. Kapitänin Alexandra Popp lobte einerseits die "Moral und gute Mentalität" ihres Teams, bemängelte aber auch: "Wir müssen abgezockter vor dem Tor sein."

Die Oranje-Führung durch die frühere Bundesliga-Spielerin Jackie Groenen (16.) glich Laura Freigang (44.) noch aus. Als die Deutschen besser ins Spiel gefunden hatte, sorgte Danielle van de Donk (60.) für die erste deutsche Niederlage seit dem WM-Aus im Viertelfinale 2019. Zugleich musste das DFB-Team den Leeuwinnen den inoffiziellen Turniersieg beim Drei-Länder-Wettbewerb überlassen.

Eintracht-Stürmerin Freigang beweist Torriecher

Drei Tage nach dem holprigen 2:0 gegen Belgien krempelte die Bundestrainerin ihre Formation kräftig um und bot einen Mix aus arrivierten und jungen Kräften auf. Popp, Freigang, Lena Oberdorf und Sophia Kleinherne rotierten in die Anfangself. Innenverteidigerin Marina Hegering musste mit muskulären Beschwerden passen.

Die niederländische Weltklasse-Offensive brachte die neuformierte deutsche Defensive gleich mächtig ins Schwitzen, oft haperte es an der Abstimmung. Ein Schuss von Jill Roord knallte ans Lattenkreuz, den Nachschuss vergab van de Donk (4.).

Besser zielte Groenen, die nach miserabler Zuordnung aus zwölf Metern freistehend volley zur Führung abzog. Dann kam Pech dazu: Nach einem heftigen Zusammenstoß mit Torhüterin Lize Kop musste Innenverteidigerin Lena Lattwein benommen vom Platz (26.), für sie kam Kathrin Hendrich ins Spiel - die DFB-Abwehr musste sich erneut umsortieren.

Oranje nutzte die Unruhe aus und übernahm komplett die Spielkontrolle. Van de Donk (40.) prüfte erneut die mitunter unsichere Torhüterin Merle Frohms. Erst kurz vor der Pause fand die DFB-Auswahl wieder ins Spiel und den Weg zum Ausgleich: Nach starker Vorarbeit von Svenja Huth bewies Eintracht-Stürmerin Freigang ihren Torriecher.

Im zweiten Durchgang kam Lea Schüller für Freigang als Sturmspitze zum Einsatz. Die Deutschen bewahrten ihren besseren Zugriff und erhöhten im Vorwärtsgang das Tempo. Doch hinten offenbarte der Rekordeuropameister erneut Schwächen, die van de Donk per Abstauber eiskalt ausnutzte. Eine deutsche Schlussoffensive brachte trotz bester Chancen nichts mehr ein.

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