21.02.2021 18:54 Uhr

Thema BVB lässt Mislintat "nicht kalt"

Sven Mislintat wird als Nachfolger von Michael Zorc beim BVB gehandelt
Sven Mislintat wird als Nachfolger von Michael Zorc beim BVB gehandelt

Erreicht Borussia Dortmund in der Saison 2020/21 mit der Qualifikation für die Champions League noch das sportliche Minimalziel oder endet die Saison in grenzenloser Ernüchterung? Diese Frage dürfte einen großen Einfluss darauf haben, wie groß der Umbruch beim BVB im Sommer ausfallen wird. Aber auch unabhängig vom Tabellenrang in der Endabrechnung stehen den Schwarz-Gelben einschneidende Veränderungen ins Haus.

Die wohl größte betrifft die Führungsebene des BVB: Michael Zorc wird dem Klub 2022 nach 20 Jahren als Spieler und 24 Jahren als Sportlicher Leiter zumindest in offizieller Funktion den Rücken kehren. Der Nachfolger des 58-Jährigen steht bereits in den Startlöchern, darf sich seiner Sache aber angeblich noch gar nicht so sicher sein. Kehrt sogar ein alter Bekannter in den Schoß der Dortmunder zurück?

Mit Sebastian Kehl haben die Dortmunder im Schatten des ehemaligen Spielführers Zorc einen weiteren Ex-Kapitän zum designierten Nachfolger aufgebaut. Der 41-Jährige beendete 2015 nach dreizehneinhalb Jahren seine Zeit als Aktiver im BVB-Trikot, seit dem Sommer 2018 fungiert er als Leiter des Lizensspielerbereichs. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke erklärte bereits Kehl befinde sich bezüglich der Zorc-Nachfolge in der "Pole Position".

Benötigt der BVB doch eine externe Lösung?

Dennoch existieren auch Vorbehalte. Vor einer endgültigen Entscheidung benötige er "eine klare Sicht darauf, ob Sebastian [Kehl, d.Red.] ab 2022 das komplette Geschäft abbilden kann", schränkte Watzke im Januar gegenüber dem "kicker" ein.

Kehl fehle es im Vergleich zu Zorc vor allem bezüglich des Transfergeschäfts naturgemäß an Erfahrung und dem notwendigen Netzwerk, erklärt das Fachmagazin, das eine bereits feststehende Nachfolgeregelung zumindest in Frage stellt. "Aus reiner Verbundenheit jedenfalls wird Watzke den Erfolgskapitän der Meisterjahre 2011 und 2012 nicht befördern", heißt es. Kehl müsse stattdessen "starke Argumente liefern" und belegen, "warum er der beste Kandidat ist – und eine externe Lösung nicht nötig."

Die "Ruhr Nachrichten" bestätigen nun, dass auch noch andere Namen beim BVB gehandelt werden. Demnach sollen Watzke und Co. ihren Blick in erster Linie auf einen alten Bekannten richten: Sven Mislintat.

"Stand heute" kein Kontakt zum BVB

Der gebürtige Dortmunder war zwischen 2006 und 2017 als Scout, Chefscout und schließlich Leiter der Scoutingabteilung für die Schwarz-Gelben aktiv, ehe er zum FC Arsenal wechselte und 2019 den Posten des Sportdirektors beim VfB Stuttgart übernahm. 

Der Zeitung zufolge sollen die Führungsetage der Borussen und Mislintat sogar bereits ein Treffen im März vereinbart haben, um eine potenzielle Zusammenarbeit ab dem Sommer 2022 auszuloten. Auf Nachfrage der "Ruhr Nachrichten" wollten allerdings weder Watzke noch Mislintat das Gerücht kommentieren.

Gegenüber "Sky" erklärte Mislintat am Samstagnachmittag er habe "Stand heute" keinen Kontakt zum BVB, schob jedoch nach: "Es liegt in der Natur der Sache, dass diese Gedankenspiele stattfinden." Bezüglich der Gerüchte um ein Treffen im März entgegnete Mislintat: "Vielleicht meinen sie ja März 2022."

"Ich freue mich über die Wertschätzung"

Die Zitate, die die "Bild" am Samstag veröffentlicht, legen allerdings nah, dass Mislintat einem Comeback beim BVB durchaus etwas abgewinnen könnte. Er identifiziere sich zu 100 Prozent mit dem VfB Stuttgart, sei "aber auch gebürtiger Dortmunder. So ein Thema lässt mich nicht kalt und ich freue mich über die Wertschätzung".

Dementiert hat Mislintat derweil eine "klassische Ausstiegsklausel" in seinem bis Ende Juni 2023 datierten Vertrag beim VfB Stuttgart. Im Sommer 2022 gebe es allerdings "einen gewissen Handlungsspielraum, weil man schon das Gefühl hat, dass es in diesem Klub nicht nur um Fußball geht. Leider wurde das in den letzten zwei Monaten bestätigt". Treibt der Ärger in Stuttgart Mislintat also zurück in die Arme der Borussen?

Klar ist, über das Netzwerk, an dem es Kehl mangeln soll, verfügt Mislintat auf jeden Fall. Fraglich ist, wie lange man in Dortmund warten wird. Watzke erklärte bereits, er wolle die Nachfolge bis zum Saisonende geklärt wissen.

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten