17.02.2021 11:32 Uhr

Das macht Sevilla für den BVB so gefährlich

Der FC Sevilla trifft in der Champions League auf den BVB
Der FC Sevilla trifft in der Champions League auf den BVB

Am Mittwochabend tritt Borussia Dortmund beim FC Sevilla zum Achtelfinal-Hinspiel der Champions League an. Der zuletzt schwächelnde BVB geht als Außenseiter in die Partie gegen die Blanquirrojos, die sich aktuell in Topform präsentieren. Was macht die Spanier so stark? Auf welche Spieler muss man besonders achten? Der FC Sevilla im Check:

  • BVB-Gegner Sevilla im Check: Die Form

Der FC Sevilla befindet sich in Topform. Zuletzt gab es neun (!) Siege in Serie. Die letzte Niederlage kassierte das Team am 12. Januar gegen Spitzenreiter Atlético Madrid (0:2). Auch davor blieb man neun Spiele in Folge ungeschlagen.

Zudem ist Sevilla seit 709 Minuten ohne Gegentor und könnte den Klubrekord aus der Saison 2008/09 (780 Minuten) brechen. Mit gerade einmal 16 Gegentreffern stellen die Andalusier die zweitbeste Abwehr der Primera División. Nur Atlético (13) ist besser.

Weil der Tabellenvierte aus Spanien in den vergangenen 15 Jahren sechs Mal den UEFA-Pokal beziehungsweise die Europa League gewann, gilt er als Spezialist für K.o.-Spiele. Das stellte Sevilla jüngst beim 2:0-Sieg im Halbfinal-Hinspiel der Copa del Rey gegen den FC Barcelona unter Beweis.

Durch den Höhenflug strotzen die Profis nur so vor Selbstvertrauen. "Wir spielen jedes Spiel, als wäre es das letzte, denn: Rufen wir kein Top-Level ab, können wir auch jedes verlieren. Erreichen wir es, kann es Sevilla inzwischen aber mit allen aufnehmen", schickte Mittelfeldmotor Joan Jordán eine Kampfansage an die kommenden Gegner.

  • BVB-Gegner Sevilla im Check: Die Schlüsselspieler

Vor allem Innenverteidiger Jules Koundé, an dem Manchester United und Real Madrid interessiert sein sollen, könnte zum Problem für den BVB werden. Der Franzose ist trotz seiner 22 Jahre im Abwehrzentrum gesetzt. Dem Duell mit BVB-Torjäger Erling Haaland sieht er gelassen entgegen. "Ich werde mich auf ihn einstellen, aber nicht allzu sehr. Wir werden uns darauf konzentrieren, unsere eigene Spielidee zu verwirklichen", sagte er dem "kicker".

Ein weiterer Schlüsselspieler des Abwehrbollwerks ist Keeper Bono. Der 29-Jährige überragte zuletzt beim 1:0 gegen SD Huesca am vergangenen Wochenende mit Weltklasseparaden.

Doch auch die Offensive von Sevilla ist nicht zu unterschätzen. Bester Schütze der aktuellen Saison ist der 23 Jahre alte Marokkaner Youssef En-Nesyri mit 13 Liga-Treffern. 

Und dann ist da natürlich noch Mittelfeld-Routinier Ivan Rakitic, der im Sommer 2020 vom FC Barcelona nach Sevilla zurückgekehrt war. Der Kroate ist nicht der einzige Sevilla-Profi, der den Barca-Ansprüchen nicht mehr genügte und sich den Blanquirrojos anschloss. Auch Außenverteidiger Aleix Vidal, Innenverteidiger Sergi Gomez und Stürmer Munir, der in den letzten beiden Spielen traf, gingen diesen Weg. An Qualität haben sie seitdem nicht eingebüßt.

Auch Kreativkopf Suso spielte einst bei großen Klubs wie dem FC Liverpool oder bei Milan und gehört in Sevilla nun zu den Leistungsträgern.

  • BVB-Gegner Sevilla im Check: Die Verantwortlichen

Für den FC Sevilla lief es nicht immer so rund. Zu Zeiten, als der BVB sich zum Champions-League-Sieger krönte, pendelte der Klub mit einem Schuldenberg von 50 Millionen Euro auf dem Rücken zwischen erster und zweiter spanischer Liga.

Das Gesicht des Wiederaufstiegs ist Manager Monchi. Der 52-Jährige krempelte vor allem die Transferpolitik des FC Sevilla um. "Anders als für viele Klubs sind Verkäufe für uns keine Hiobsbotschaft. Weil wir das Geld mit Monchis Methoden reinvestieren, wachsen wir daran", sagte Vorstand José Castro zur "Sport Bild". In 20 Jahren wurden rund 800 Millionen Euro Transfer-Erlöse durch rund 400 Ein- und Verkäufe erwirtschaftet.

Bei seinen Transfers setzt Monchi auf einen Datenpool. "Information ist Macht. Sie reduziert die Wahrscheinlichkeit von Fehlkäufen", erklärte der Spanier.

Trainer in Sevilla ist Julen Lopetegui. Nach seinem kuriosen Abschied von der spanischen Nationalmannschaft und dem Blitz-Aus bei Real Madrid scheint der Übungsleiter nun endlich einen Klub gefunden zu haben, mit dem er erfolgreich arbeiten kann.

Vor dem Duell wiesen die Verantwortlichen die Favoritenrolle von sich und schwärmten in höchsten Tönen vom BVB. "Sie haben einige der besten Stürmer der Welt und die besten Talente Europas", sagte Lopetegui auf einer Pressekonferenz. 

"Die Chancen stehen 50 zu 50", betonte Monchi im "kicker": "Wir sind uns unserer guten Chancen bewusst, ohne dass wir gleich abheben. Aber: Ein Ausscheiden gegen Dortmund wäre nur eine kleine Enttäuschung, kein Reinfall."

  • BVB-Gegner Sevilla im Check: Der direkte Vergleich

Bisher gab es zwei Pflichtspiele zwischen beiden Klubs. In der Gruppenphase der Europa League 2010/11 sicherte sich Sevilla mit einem 1:0 in Dortmund und einem 2:2 daheim den zweiten Platz und warf den BVB aus dem Wettbewerb.

Wenig Mut macht die Ausbeute der Borussia bei Gastspielen in Spanien: In den jüngsten 16 Partien gab es nur einen Sieg im Jahr 1996 bei Atlético Madrid. Aber: In acht K.o.-Duellen mit spanischen Klubs konnte sich der BVB fünfmal durchsetzen.

Lissy Beckonert mit Material der dpa

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