Bayern-Ultras attackieren Rummenigge: "Abstoßend widerlich"

Miese Stimmung beim FC Bayern: Die Ultra-Gruppierung "Red Fanatic München" hat die Vereinsführung des Rekordmeisters um Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge mit scharfen Worten für ihr Verhalten während der Corona-Krise kritisiert und auch den Bayern-Stars Fehltritte vorgeworfen.
"Abstoßend widerlich" sei das momentane Auftreten sowie die gesamte Außendarstellung der Bayern-Führungsriege "insbesondere vertreten durch Karl-Heinz Rummenigge", hieß es in einem öffentlichen Statement der Fan-Gruppierung. "Die feinen Herren in der oberen Etage leben mittlerweile in ihrer eigenen Parallelwelt und haben scheinbar den Bezug zur Realität und der Tatsache, dass wir uns immer noch in einer Pandemie befinden, in der viele Menschen wirklich Existenzängste haben, komplett verloren."
Rummenigge trete "die Werte, die dieser Verein eigentlich vermittelt oder besser gesagt gerne vermitteln möchte, regelmäßig mit Füßen". Als Fan des FC Bayern müsse man sich derzeit "vor allem für und wegen Karl-Heinz Rummenigge schämen."
Die Ultras nahmen unter anderem Rummenigges Aussagen zur priorisierten Impfung der Bayern-Profis, zum Flug-Chaos bei der Abreise zur Klub-WM in Katar sowie die Teilnahme an dem Turnier selbst ins Visier. "Selbstreflexion, Realitätssinn und eine angemessene Sensibilität der eigenen Aussagen wären von Zeit zu Zeit sicherlich angebrachter als der egozentrische Blick auf andere Beteiligte", schrieben die Fans im Hinblick auf Rummenigge.
Kritik auch an den Profis des FC Bayern
Weiter kritisierten sie den zum Ende des Jahres ausscheidenden Bayern-Boss: "Die Bilder der locker-lässigen bis kreativen Tragevarianten der Mund-Nasen-Bedeckung gehören zu den gewohnten Impressionen der 'Geisterspieltage' und bieten eine alternative Interpretationsmöglichkeit der Phrase über das 'hässliche Gesicht des FC Bayern'."
Im Zusammenhang mit dem Rassismus-Skandal im Nachwuchsleistungszentrum des FC Bayern sowie den Anfeindungen gegen Alphonso Davies und dessen Freundin Jordyn Huitema habe sich Rummenigge nicht klar genug positioniert.
"Red Fanatic München" kritisierte allerdings auch die Fehltritte einiger Bayern-Stars in den letzten Wochen. "Ästhetische Veränderungen" wie Tattoo- und Frisörtermine dienten "nicht unbedingt als Vorbild für die Gesellschaft" in Corona-Zeiten, hieß es in der Meinungsäußerung.