13.02.2021 18:12 Uhr

"Zu wilder" BVB versinkt im Mittelmaß

Der BVB musste sich mit einem Remis gegen Hoffenheim zufrieden geben
Der BVB musste sich mit einem Remis gegen Hoffenheim zufrieden geben

Borussia Dortmund ist auf dem Weg ins Bundesliga-Mittelmaß. Der BVB kam gegen die TSG Hoffenheim nicht über ein 2:2 (1:1) hinaus.

Erling Haaland riss im Strafraum frustriert die Arme hoch, Edin Terzic brüllte an der Seitenlinie alle Spieler nach vorne. Doch egal, wie laut der Trainer von Borussia Dortmund auch schrie - es half alles nichts: Die kriselnde Ansammlung von Hochtalentierten ließ auch beim 2:2 (1:1) gegen die TSG Hoffenheim zwei Punkte liegen - die Champions-League-Qualifikation gerät akut in Gefahr.

"Wir haben vor allem in der zweiten Halbzeit wenig Ruhe in unser Spiel reinbekommen, wenig Struktur, waren dann ein bisschen zu wild", kritisierte Kapitän Marco Reus, den Terzic erst nach einer Stunde eingewechselt hatte, bei "Sky": "Wir hatten auch nicht mehr die großen Chancen zum Sieg, dementsprechend sind wir sehr enttäuscht."

Nur eines der vergangenen sechs Ligaspiele hat der BVB gewonnen. Aktuell ist der einstige Bayern-Rivale nur noch Bundesliga-Mittelmaß. Abwehrchef Mats Hummels sieht sein Team unter Terzic dennoch "auf dem Weg der Besserung, das passiert nicht über Nacht". Unter "keinem Trainer der Welt" sei schon nach wenigen Wochen alles "so, wie es sich der Trainer vorstellt".


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Jadon Sancho traf in einer chaotischen Phase, in der serienweise Spieler beider Mannschaften allein vor dem gegnerischen Torwart standen, zum 1:0 (24.). Munas Dabbur glich für die offensiv ansprechenden, aber ebenfalls schwach verteidigenden Gäste aus (31.). Beim 1:2 faustete BVB-Torwart Marwin Hitz den Ball an den Kopf von Ihlas Bebou (51.). Haaland (81.) rettete den BVB vor der vierten Heimniederlage der Saison.

Bei der Borussia hat überdies der Kapitän anscheinend seinen Stammplatz verloren. Reus saß beim Anpfiff dick eingepackt auf der Bank, Gio Reyna, zuletzt ebenfalls weit von Bestform entfernt, sollte im offensiven Mittelfeld das Spiel lenken, was zu selten gelang. "Wir haben eine Englische Woche vor uns, von daher alles gut", meinte Reus.


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TSG-Trainer Sebastian Hoeneß setzte auf vier Neue, darunter den nach langer Verletzungspause zurückgekehrten Pavel Kaderabek auf der rechten Abwehrseite. Top-Stürmer Andrej Kramaric fehlte wegen Sprunggelenksproblemen.

Reus kommt in der Schlussphase

Der BVB hatte seinen besten Torjäger auf dem Platz, der scheiterte allerdings mit seiner ersten Großchance: Haaland (10.) brachte den Ball nach Steilpass von Raphael Guerreiro freistehend nicht an Torhüter Oliver Baumann vorbei.

Nun war die "Scheißegal-Mentalität" gefragt, die BVB-Profi Thomas Delaney für den Fall gefordert hatte, dass es wieder mal holprig läuft. Erst recht, nachdem Bebou aus beinahe identischer Position für die TSG Hitz angeschossen (18.) und auch beim zweiten Mal Nerven gezeigt hatte (23.).

Sancho bestrafte dies umgehend mit der Dortmunder Führung - umgehend schlug auch Hoffenheim zurück. In beiden Abwehrreihen klafften fast minütlich gewaltige Lücken, dadurch war das Spiel keineswegs hochklassig, aber bei Eiseskälte zumindest erwärmend unterhaltsam. Haalands vermeintliches Tor zum 2:2 nahm Schiedsrichter Bastian Dankert nach Videobeweis wegen einer Abseitsposition korrekterweise zurück (57.).

Terzic brachte nun doch Reus für den abermals enttäuschenden Julian Brandt, vorne sollte es Jungstar Youssoufa Moukoko neben Haaland richten. Dem BVB fiel aber nur noch wenig ein, ein Hauch Resignation war zu spüren. Hoffenheim stand sicherer. Dann traf Haaland doch noch regelkonform.

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