11.02.2021 12:51 Uhr

Nagelsmann will Augsburg im Eisschrank kalt stellen

Julian Nagelsmann tritt mit RB Leipzig gegen den FC Augsburg an
Julian Nagelsmann tritt mit RB Leipzig gegen den FC Augsburg an

Wenn RB Leipzig am Freitag den FC Augsburg empfängt, wird das Stadion zum Eisschrank. Doch Trainer Julian Nagelsmann ist trotz der beißenden Kälte heiß auf drei Punkte.

Die klirrende Kälte störte Julian Nagelsmann kein Stück. Vergnügt schnallte sich der Trainer von RB Leipzig Skier unter die Füße - und ab dafür. Von einem Auto ließ sich der 33-Jährige unter der Woche zum Spaß durch den Schnee ziehen und trotzte den unerbittlichen Minusgraden. "Ich bin gerne in den Bergen, hier gibt es leider keine Berge. Dann haben wir es so gemacht", sagte Nagelsmann. Für das Heimspiel am Freitag (20:30 Uhr) gegen den FC Augsburg im Eisschrank Red Bull Arena sollten die eisigen Temperaturen ebenfalls kein Problem werden.

Die Austragung der Partie sah der Coach nicht gefährdet, obwohl es "frostig" werden dürfte, wie Nagelsmann sagte. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sagt für die Nacht zum Samstag in Sachsen Tiefstwerte im zweistelligen Minusbereich voraus. Wie der Deutsche Fußball-Bund (DFB) auf "SID"-Anfrage mitteilte, liegt die Einschätzung hinsichtlich der Durchführung einer Partie beim zuständigen Schiedsrichter. Vor allem gesundheitsgefährdende Umstände, "wie zum Beispiel Eisregen, Hagel oder Eisflächen auf dem Platz" könnten zu einer Absage führen.

Minusgrade seien jedoch "aus Schiedsrichtersicht noch kein alleiniges Kriterium ein Spiel abzusagen." Ungemütlich wird es für die Akteure am Freitagabend in Leipzig auf dem Rasen aber allemal. "Wenn es so extrem kalt ist und du viel kalte Luft einatmest, kann es eine Gefahr sein", sagte Nagelsmann und fügte dennoch schmunzelnd hinzu, dass es als Trainer wichtig sei, "sich ordentlich anzuziehen mit warmen Füßen". Sportmediziner Wilhelm Bloch warnte im "SID"-Gespräch indessen vor steigender muskulärer Verletzungsgefahr, "wenn die Muskulatur die Betriebstemperatur verliert".

Zumindest über die Rasenverhältnisse im Stadion müssen sich die Leipziger offenbar keine Sorgen machen. Eine Absage aufgrund der Unbespielbarkeit des Platzes wie am vergangenen Sonntag bei Arminia Bielefeld gegen Werder Bremen muss nicht befürchtet werden. Der Dauerfrost mit teilweise minus zehn Grad sei natürlich kontraproduktiv, sagte RB-Greenkeeper Mathias Eichner, der wohl wie so viele seiner Kollegen momentan Überstunden schieben muss: "Aber nichtsdestotrotz gehen wir davon aus, dass den drei Punkten am Freitag nichts im Wege steht."

Und die wären wichtig, um Tabellenplatz zwei zu sichern. Auf Spitzenreiter Bayern München sind es bei 41 Punkten derzeit sieben Punkte Abstand, aber der Dritte VfL Wolfsburg ist nur drei Zähler hinter RB. "Demnach ist es ratsamer, nach hinten zu schauen", so Nagelsmann: "Wenn wir unsere Spiele gewinnen, werden wir den zweiten Platz behalten - sollte bei Bayern alles normal laufen. Dann wäre es eine sehr gute Saison."

Gegner FC Augsburg hat dagegen ganz andere Baustellen. Nach fünf Niederlagen aus den vergangenen sechs Spielen wird über die Zukunft des Trainers Heiko Herrlich spekuliert. Stefan Reuter, der Geschäftsführer Sport, wiegelte zuletzt jedoch ab. Er räumte im Interview mit der Süddeutschen Zeitung zwar ein, dass Ertrag und Spielweise aktuell nicht zufriedenstellend seien: "Aber wir fangen deshalb keine Trainerdiskussion an." 

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Leipzig: Gulacsi - Klostermann, Upamecano, Orban - Mukiele, Sabitzer, Angelino - Dani Olmo, Haidara - Sörloth, Nkunku. - Trainer: Nagelsmann

Augsburg: Gikiewicz - Gumny, Gouweleeuw, Uduokhai, Pedersen - Strobl, Gruezo - Caligiuri, Benes, Hahn - Niederlechner. - Trainer: Herrlich

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