10.02.2021 13:53 Uhr

Ex-BVB-Stars üben Kritik: "Nicht gut genug für Titel"

Sehen die Entwicklung beim BVB kritisch: Jürgen Kohler (l.) und Thomas Helmer
Sehen die Entwicklung beim BVB kritisch: Jürgen Kohler (l.) und Thomas Helmer

Borussia Dortmund durchlebt eine enttäuschende Saison in der Fußball-Bundesliga. Sogar die Qualifikation für die Champions-League ist in Gefahr. Zwei frühere BVB-Stars legen den Finger in die Wunde.

"Es fehlen Galionsfiguren, die in dieser schwierigen Situation das Heft in die Hand nehmen", sagte Jürgen Kohler den "Ruhr Nachrichten"

Die Führungsspieler müssten "mit ihrer Leistung eigentlich vorangehen", so der einstige Dortmunder "Fußballgott" mit Blick auf erfahrene Akteure wie Marco Reus oder Mats Hummels. "Das gelingt ihnen aber derzeit nicht." Kohler ergänzte: "Vielleicht kann jetzt ein Lukasz Piszczek helfen, er könnte den jungen Spielern Stabilität geben." Von jungen Profis wie Erling Haaland könne man dagegen nicht erwarten, dass Team zu führen. "Er ist erst 20 Jahre jung, muss sich selbst noch entwickeln", sagte Kohler.

Der Weltmeister von 1990 mahnte: "Besonders jetzt benötigt der BVB defensive Stabilität. Die Spieler müssen schon weit vor der Abwehrkette aggressiver gegen den Ball arbeiten." 

Unter dem Strich sei die "zentrale Achse" des BVB "nicht gut genug für einen Titel", so Kohler. Der ebenfalls nicht unumstrittene Cheftrainer Edin Terzic müsse "seine Spieler jetzt starkreden. Er muss ihnen bewusst machen, dass sie die Qualität haben. Im Fußball spielt das Selbstvertrauen eine entscheidende Rolle", forderte der 55-Jährige.

Thomas Helmer sieht "Gefahr" für den BVB

Ähnlich kritisch wie Kohler sieht Thomas Helmer die Situation bei seinem früheren Verein. "Die Gefahr, dass Dortmund den Champions-League-Platz verpasst, ist riesengroß. Ich hoffe, die Borussia unterschätzt die Lage gerade nicht", sagte der Europameister von 1996. 

Auch Helmer nahm die Führungsspieler in die Pflicht: "Wenn die Routiniers zu viel mit ihrer eigenen Leistung zu tun haben, ist es schwer, sich auch noch auf dem Platz um die Jungen zu kümmern."

Der BVB sei "spielerisch mitunter superstark", sagte der scheidende "Doppelpass"-Moderator, "aber man muss auch mal richtige Zweikämpfe führen, auch, wenn es weh tut. Das sehe ich am ehesten noch bei Emre Can und Thomas Delaney."

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten