09.02.2021 08:06 Uhr

Ilzer fordert wieder "Intensität und Härte"

Das erste Saisonduell gewannen die Grazer 2:0
Das erste Saisonduell gewannen die Grazer 2:0

Sturm Graz peilt im Heimspiel gegen Ried drei Punkte an, der Nachzügler aus Oberösterreich hofft auf den ersten Sieg unter Neo-Trainer Miron Muslic.

Sturm Graz hat in der Bundesliga einen Arbeitssieg im Sinn. Nach der 1:2-Niederlage in Altach und einem mühsamen 1:0 im Cup gegen den Viertligisten Vienna empfängt der Tabellendritte am Dienstag den Aufsteiger SV Ried. Leicht wird die Angelegenheit nicht. Der Gegner hat nichts zu verlieren, der Grazer Rasen ist wieder einmal ramponiert, und einige Spieler sind angeschlagen.

>> Liveticker: Sturm Graz gegen SV Ried

Der Abnützungskampf im Cup hatte für Sturm laut Trainer Christian Ilzer unangenehme Folgen. "Am Samstag nach dem Spiel hat es danach ausgesehen, als müsste der Mannschaftsarzt die Aufstellung machen." Knapp 30 Stunden vor der Partie gegen die Innviertler waren demnach noch einige Kaderspieler angeschlagen. Wer, das wollte Ilzer nicht verraten. Fix fehlen wird mit Jon Gorenc-Stanković (gesperrt) das defensive Hirn der Mannschaft. "Er nimmt eine zentrale Position in unserem Spiel ein. Das ist ein Ausfall, der schmerzt", sagte Ilzer. "Aber ich habe ein, zwei Ideen im Kopf, die ich als Ersatz bringen kann."

Sturm geht in verfrühtes "Meistergruppen-Programm"

Die im Herbst leicht überperformenden Grazer - das untermauern auch die Kennzahlen - haben im Jahr 2021 in vier Bundesligaspielen vier Punkte geholt. Ilzer räumte ein, dass es seinen Mannen im Frühjahr nicht so leicht von den Füßen gehe. "Das ist so im Laufe eines Jahres. Da gibt es Phasen, wo alles leicht funktioniert und man kaum zu bezwingen ist. Diese Phasen muss man sich aber auch ganz hart erarbeiten."

Die momentanen Leistungen seien zum Teil auch den kurzen Abständen zwischen den Spielen geschuldet, meinte Ilzer. Er verwies auf die Schlagworte Regeneration und mentale Frische. "Wir sprechen es an, wir fordern es von den Spielern: Wir müssen definitiv dort wieder hinkommen, dass wir diese hohe Intensität und diese Härte, die eine Stärke von uns ist, alle drei bis vier Tage auf den Platz bringen."

Bei einem Ausrutscher könnte Sturm vom einen Punkt dahinter lauernden LASK schon vor dem direkten Duell in Pasching am kommenden Sonntag überholt werden. Diese Partie ist für die Steirer der Auftakt in ein verfrühtes "Meistergruppen-Programm" mit Spielen gegen den WAC (h), Salzburg (h) und WSG Tirol (a).

Der erst am Samstag von Ligakonkurrent WSG Tirol geholte Stürmer Kelvin Yeboah trainierte am Montag erstmals mit der Mannschaft und wird schon im Kader stehen. Die Wetterprognose verheißt Schneefall. Ilzer: "Es wirkt, als hätte Kelvin das schlechte Wetter aus Tirol mitgebracht." Auf einem ramponierten Rasen in einem leeren Stadion steht der Heimvorteil infrage. Ilzer bezeichnete den Platz in der Merkur Arena als "jahreszeitgemäß", räumte aber ein: "Das ist vielleicht ein kleiner Vorteil für Mannschaften, die eher im Verteidigen sind."

Ried-Trainer Muslic: "Wir haben nichts zu verlieren"

Die zehntplatzierten Rieder warten nach drei Spielen unter Miron Muslic noch auf den ersten Sieg und treffen nun laut ihrem Trainer auf die Mannschaft der bisherigen Saison. "Es ist eine unheimlich kompakte und geschlossene Mannschaft mit einer klaren Struktur. Sie haben die beste Defensive der Liga, weil schon die Stürmer und Achter hervorragend nach hinten arbeiten", sagte Muslic. "Aber an einem richtig guten Tag können wir dort überraschen. Wir haben nichts zu verlieren." Vor der 16. Runde hat Sturm mit 28 Punkten exakt doppelt so viele wie der Aufsteiger geholt. Die Bilanz spricht bei 49 Siegen, 15 Remis und 17 Niederlagen klar für die Grazer.

Mit Patrick Schmidt bekam Muslic den gewünschten Stoßstürmer. Die Barnsley-Leihgabe soll schon ein Kandidat für die Startelf sein. Ob Marco Grüll in Graz einlaufen wird, war Montagmittag ungewiss. Die Wechselgerüchte um den schnellen Angreifer zu Rapid wollten wenige Stunden vor Transferschluss noch nicht abklingen. Mit Seth Paintsil und Sadam Sulley kehren andere Optionen zwar noch nicht gegen Sturm, aber recht bald zurück. Ex-Blacky Markus Lackner war wegen einer Entzündung im Gesäßmuskel fraglich.

apa

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