Zorc motzt nach Pleite - Reus und Co. droht die Bank

Der Geduldsfaden bei Sportdirektor Michael Zorc war nach der nächsten Niederlage von Borussia Dortmund endgültig gerissen. Der BVB unterlag am Samstag beim SC Freiburg mit 1:2 - und das völlig verdient.
Besonders die Offensivleistung war der eines Europapokalaspiranten absolut nicht würdig. Entsprechender Mannschaftsteil zog die besondere Kritik des Dortmunder Managers auf sich, nachdem bereits schon Cheftrainer Edin Terzic nach dem Spiel im Breisgau deutliche Worte gefunden hatte.
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Auch Zorc selbst hatte nach der Partie bereits bemängelt, dass im Prinzip die gesamte Spielanlage der Schwarz-Gelben in Freiburg ungenügend gewesen sei: "Es gibt nicht den einen Grund, sondern verschiedene Punkte, die man kritisieren muss. Dass wir als Mannschaft nicht entschlossen genug unser Tor verteidigen. Dass wir den Gegner zu wenig unter Druck setzen."
Gegenüber dem "kicker" legte der 58-Jährige auch mit ein bisschen mehr Rückblick auf die bereits achte Saisonniederlage nach. Vor allem die Offensivreihe bekam die deutliche Kritik des Sportdirektors zu hören: "Es kann grundsätzlich nicht sein, dass Moukoko in 30 Minuten mehr Torschüsse abgibt als der Rest der Mannschaft in der gesamten Spielzeit. Unsere Offensivleistung war unterdurchschnittlich, ja sogar schlecht."
Zorc meinte damit nicht unbedingt Mittelstürmer Erling Haaland, der in Freiburg nicht das erste Mal ziemlich in der Luft hing, so gut wie keine verwertbaren Ballaktionen hatte und mit zunehmender Spieldauer deutlich unzufrieden auf dem Breisgauer Rasen agierte.
Die Kritik richtete sich vor allem an die Reihe dahinter. Die Kreativzentrale um Kapitän Marco Reus oder die Nationalspieler Julian Brandt, Jadon Sancho und Gio Reyna bekam es nicht hin, wirkungsvolle spielerische Akzente gegen den laufstarken Kontrahenten zu setzen.
"Wir erwarten deutlich mehr Leistung"
Besonders die arrivierten Kräfte enttäuschten nicht zum ersten Mal. Die Zeit der Schonfrist ist in der BVB-Führungsetage spätestens seit Samstag vorbei. "Wir erwarten von den etablierten Spielern deutlich mehr Leistung", unterstrich Zorc gegenpber dem "kicker".
Wie Cheftrainer Terzic bei den kommenden drei Pflichtaufgaben gegen 1899 Hoffenheim, FC Schalke und Arminia Bielefeld reagieren wird, bleibt noch abzuwarten. Marco Reus und Julian Brandt haben in Freiburg zumindest Kredit verspielt, wurden einmal mehr vorzeitig ausgewechselt. Die Ersatzbank scheint auch für den Dortmunder Spielführer künftig eine realistische Option zu sein.