07.02.2021 10:10 Uhr

Mainz siegt und eröffnet Psychospielchen

Der 1. FSV Mainz 05 hat Hoffnung im Abstiegskampf geschöpft
Der 1. FSV Mainz 05 hat Hoffnung im Abstiegskampf geschöpft

Der FSV Mainz 05 hat sich im Abstiegskampf zurückgemeldet. Die Rheinhessen hoffen auf weitere Patzer der Konkurrenz - und wollen ihre Aufholjagd fortsetzen.

Nach dem nächsten Lebenszeichen im Abstiegskampf eröffnete Martin Schmidt die Psychospielchen. Schließlich witterte der Sportdirektor des FSV Mainz 05 bereits das Nervenflattern bei der Konkurrenz. "Die vorne", versicherte der Schweizer, "die werden nervös." Und genau diese Konstellation könne die Saison noch einmal spannend machen.

Das hart erkämpfte 1:0 (1:0) gegen Union Berlin befeuerte die Hoffnungen der Mainzer auf den Klassenerhalt. Erst RB Leipzig geschlagen, dann die Köpenicker niedergerungen - Schmidt sprach nicht umsonst von "wichtigen Meilensteinen" im Tabellenkeller. "Wir haben mit zwei Heimsiegen Druck auf die vor uns gemacht", sagte der 53-Jährige, für den der Erfolg "mehr wert ist als drei Punkte".

Vier Zähler beträgt der Rückstand des Tabellenvorletzten nur noch auf den Relegationsplatz. Und das, obwohl die Situation lange nahezu aussichtslos wirkte. Es gehe für die 05er nun in jedem Spiel ums Überleben, sagte Torhüter Robin Zentner: "Wir müssen uns so reinhauen, wie wir es heute getan haben." Die Aufholjagd läuft auf Hochtouren.

Gegen die Berliner legten die Rheinhessen erneut einen leidenschaftlichen Auftritt hin, warfen sich in die Zweikämpfe und belohnten sich. Moussa Niakhate (22.) war mit seinem Treffer per Foulelfmeter nicht nur Matchwinner, der Innenverteidiger baute mit dem 30. verwandelten Bundesliga-Strafstoß der Mainzer nacheinander auch den Rekord aus.

Die Basis für Erfolg sei die "Mentalität, und dass man sich für die Mannschaft opfert", sagte FSV-Trainer Bo Svensson, der das lange leblose Kollektiv in kurzer Zeit zu einem echten Team formte: "Das versuchen wir jeden Tag in die Mannschaft reinzuprügeln." Offenbar mit Erfolg, schließlich schöpfen die Mainzer neuen Mut.

Der Kampfgeist imponierte Svensson, keineswegs gefiel ihm aber, dass seine Elf nach der Gelb-Roten Karte gegen Union-Verteidiger Nico Schlotterbeck (55.) den Faden verloren hatte. Inhaltlich gebe es viel Luft nach oben, sagte der Däne: "Ich sehe die Jungs jeden Tag im Training, die können es noch besser."

Seine Ziele am Bruchweg sind ohnehin langfristig ausgelegt. Er wolle eine "gute Gruppe" entwickeln, meinte Svensson. Dies sei unabhängig "vom Ergebnis heute, oder nächste Woche, oder in drei Wochen". Diese Linie werde konsequent weitergeführt. "Das braucht dieser Verein", sagte er. Auch in der 2. Liga, wenn es sein muss.

Doch die Hoffnung auf den Klassenerhalt ist längst zurück. "Solange es möglich ist, ist jedes Spiel brutal wichtig", sagte Sportvorstand Christian Heidel: "In unserer Situation sind wir sozusagen immer im Pokal-Modus." Und auch Svensson kündigte an: "Es sind noch 14 Spiele, da kann viel passieren."

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