05.02.2021 15:25 Uhr

Was hinter dem Hype um Bayern-Juwel Musiala steckt

Beim FC Bayern mittlerweile fester Teil des Profikaders: Jamal Musiala
Beim FC Bayern mittlerweile fester Teil des Profikaders: Jamal Musiala

Wenige Wochen vor seinem 18. Geburtstag ist Jamal Musiala in aller Munde. Der Shootingstar des FC Bayern wird dem Vernehmen nach in Kürze einen hochdotierten neuen Vertrag beim Rekordmeister unterschreiben, zudem darf er zwischen zwei der renommiertesten Nationalmannschaften der Welt wählen. Was steckt hinter dem Hype?

Allianz Arena, 18. September 2020: Der größte Moment in der noch jungen Karriere von Jamal Musiala nahm am linken Schalker Strafraumeck seinen Lauf.

Dort schnappte sich der eher schmächtige Jungspund des FC Bayern in der 81. Spielminute des Bundesliga-Eröffnungsspiels den Ball, zog unwiderstehlich an seinem Gegenspieler vorbei nach innen und brachte das Spielgerät mit dem rechten Fuß zum 8:0 im Tor unter - der Schlusspunkt der Münchner Gala gegen bemitleidenswerte Knappen. Und zwar einer mit historischer Bedeutung.

Musiala, zum Zeitpunkt des Treffers gerade einmal 17 Jahre und 205 Tage alt, löste Roque Santa Cruz als jüngster Torschütze der Vereinsgeschichte ab. 21 Jahre hatte der Rekord des paraguyanischen Ex-Publikumslieblings zuvor gehalten.

Keine fünf Monate später ist Musiala aus dem Profikader des FC Bayern nicht mehr wegzudenken. 21 Mal schenkte Cheftrainer Hansi Flick dem Teenager bereits das Vertrauen, überwiegend als Joker, gelegentlich aber auch in der Startelf. Sogar in der Champions League durfte er drei Mal reinschnuppern.

Musiala winkt lukrativer Vertrag beim FC Bayern

Zur Belohnung will der Rekordmeister Musiala, der am 26. Februar volljährig wird, offenbar mit einem Mega-Vertrag ausstatten.

Laut "Bild" wollen die Münchner allen Transfer-Spekulationen ein Stopp-Schild vorsetzen. Ein neuer Fünfjahres-Kontrakt soll es sein, der Musiala ein Millionen-Gehalt einbringt. Er selbst fordert angeblich satte 5,8 Millionen Euro pro Jahr.

Der zweifache U21-Nationalspieler Englands steht vor allem bei Premier-League-Klubs hoch im Kurs. Größen wie dem FC Liverpool, Manchester City oder Manchester United wird Interesse nachgesagt.

Geht es nach Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge macht Musiala den nächsten Schritt allerdings beim deutschen Rekordmeister. "Er ist ein Spieler mit großen Talenten, und ich wünsche mir, dass er da weitermacht. Wenn er den Anspruch hat, sich ständig zu verbessern, wird er beim FC Bayern eine positive Zukunft haben", so der 65-Jährige. 

Auch Hansi Flick lobte Musiala unlängst und sprach sich dafür aus, den im Sommer 2022 auslaufenden Vertrag schleunigst vorzeitig zu verlängern. Er habe "enorme Qualitäten", lobte Flick den Shootingstar. "Es ist normal, dass Bayern München daran interessiert ist, diesen Spieler, der so eine Entwicklung gemacht hat, auch länger an sich zu binden." 

Raketenstart beim FC Bayern

Die bevorstehende Verlängerung ist der vorläufige Höhepunkt von Musialas Raketenstart beim FC Bayern. Erst im Sommer 2019 vom FC Chelsea verpflichtet, diente sich der in Stuttgart geborene Sohn eines Nigerianers und einer Deutschen in nur sechs Monaten von der U17 in die U19 hoch.

Nach der Corona-Pause durfte er dann schon regelmäßig in der U23 auflaufen und feierte mit dem Team des heutigen Hoffenheim-Trainers Sebastian Hoeneß die Drittliga-Meisterschaft.

"Fokussiert, ruhig und zurückhaltend", beschrieb Hoeneß Musiala einst, doch auf dem Platz explodiere das schon in Kindertagen als Ausnahmetalent gehandelte Juwel förmlich.

DFB startet Charmeoffensive bei Jamal Musiala

So verwundert es kaum, dass auch der Deutsche Fußball-Bund auf den Edeltechniker aufmerksam geworden ist. Obwohl Musialas Entscheidung für die englische Auswahl zunächst endgültig schien, hoffen Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff, Bundestrainer Joachim Löw und Co., ihn noch von einem Verbandswechsel überzeugen zu können.

Nach Informationen der "Bild am Sonntag" soll sich Löw deshalb nach Abpfiff des Bayern-Sieges gegen Hoffenheim (4:1) mit dem 17-Jährigen und dessen Mutter getroffen haben.

"Er ist ein außergewöhnlich großes Talent, absolut. Er hat eine besondere Wertschätzung in Deutschland und bei Bayern. Ich denke, er weiß so oder so, dass ich ihn nominieren will. Die Entscheidung liegt bei ihm", betonte Löw. Das öffentliche Werben sei auf Musialas Seite "positiv angekommen", behauptet "Bild".

Kampflos dürften die Engländer Musiala freilich nicht hergeben. Auf der Insel hatte sein starkes U21-Debüt im November einen bleibenden Eindruck hinterlassen. "Bayern Münchens Youngster stiehlt die Show", schwärmte die "Daily Mail" im Anschluss.

Am Freitag steht für Musiala aber erst einmal wieder der Ligaalltag mit dem FC Bayern auf dem Programm. Im Auswärtsspiel bei Hertha BSC (ab 20 Uhr im LIVE-Ticker) will der Teenager wieder Eigenwerbung betreiben und sein Torekonto, das aktuell bei immerhin drei Treffern steht, im Idealfall weiter aufbessern.

Dem Anschein nach hat der Hype um Musiala gerade erst begonnen.

Heiko Lütkehus

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