03.02.2021 13:46 Uhr

Bayer-Krise spitzt sich nach Pokal-Blamage zu

Bayer Leverkusen schied im Achtelfinale des DFB-Pokals aus
Bayer Leverkusen schied im Achtelfinale des DFB-Pokals aus

Bayer Leverkusen steckt nach dem peinlichen Pokal-Aus beim Viertligisten Rot-Weiss Essen tief in einer sportlichen Krise. In den vergangenen sechs Wochen hat die Werkself viel Kredit verspielt.

Der nächste Tiefschlag traf Peter Bosz besonders schmerzhaft. "Ich bin sauer und enttäuscht, dass wir heute Abend nicht gewonnen haben", sagte der Niederländer nach dem blamablen 1:2 (0:0) des Vorjahresfinalisten Bayer Leverkusen nach Verlängerung im Achtelfinale des DFB-Pokals beim Viertligisten Rot-Weiss Essen: "Das darf uns nie passieren."

In der Tat hätte die Werkself, für die Bosz nach dem Finaleinzug im vergangenen Jahr den Titel als Ziel für diese Saison ausgerufen hatte, die Partie beim Zweiten der Regionalliga West niemals verlieren dürfen.

Leon Bailey hatte den Pokalsieger von 1993 nach hart umkämpften 105 Minuten auf tiefem und zerpflücktem Rasen an der Hafenstraße in Führung gebracht und alles angerichtet für den verdienten Einzug in die Runde der letzten Acht - dann zerstörte Essen durch einen Doppelschlag von Oguzhan Kefkir (108.) und Simon Engelmann (117.) mit viel Herz und Leidenschaft die Bayer-Träume.

Vierte Pleite in fünf Pflichtspielen

"Rasen, Regen, Gegner - alles egal. Wenn man 1:0 führt, dann darf man das mit dieser Erfahrung in der Mannschaft nie wieder abgeben", betonte Bosz. Bayer, das bis zur Last-Minute-Niederlage gegen Bayern München (1:2) vor sechs Wochen ungeschlagen in den nationalen Wettbewerben war, hat seitdem viel Kredit verspielt - die unerwartete Pleite in Essen war bereits die vierte in den vergangenen fünf Pflichtspielen.

So schimpfte auch Torhüter Lukas Hradecky, der bei beiden Gegentreffern Mitschuld trug, nach dem Spiel: "Nach dem 1:0 sollten wir das Spiel unter Kontrolle haben. Ich weiß nicht, was wir danach machen. Das darf niemals passieren." Beim Ausgleich ließ der Finne einen Flatterball vor die Füße von Kefkir abprallen, beim Siegtreffer von Engelmann tauchte er zu früh ab, sodass der erfolgreichste RWE-Torjäger der Spielzeit den Ball unbehelligt aus spitzem Winkel unter die Latte schießen konnte.

Wie so oft in dieser Spielzeit war die Chancenausbeute zuvor erneut das große Leverkusener Manko gewesen. Allein in der regulären Spielzeit hatte Bayer 24 (!) Torschüsse, darunter etliche Hochkaräter, nicht verwertet. "Und das ist momentan das Problem, wir schießen die Dinger nicht rein", ärgerte sich Bosz. Zum immensen Unvermögen der Werkself gesellten sich am verregneten Dienstagabend ein überragend aufgelegter RWE-Keeper Daniel Davari und auch Pech durch vier Aluminiumtreffer.

Bereits am Samstag (15:30 Uhr) ist der VfB Stuttgart in der Bundesliga zu Gast in der BayArena - dann ist Siegen schon wieder Pflicht.

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