01.02.2021 09:19 Uhr

"Wird vor Gericht enden": Barcelona startet Maulwurfsjagd

Lionel Messi steht mal wieder im Fokus
Lionel Messi steht mal wieder im Fokus

Alarmstufe Rot beim FC Barcelona! Nachdem der Vertrag von Lionel Messi geleakt wurde, begeben sich die Katalanen auf die Suche nach dem Maulwurf, dem nicht nur der Rauswurf, sondern auch rechtliche Konsequenzen drohen. Ein erster "Erzfeind" des Argentiniers bestritt bereits jegliche Beteiligung.

Seit Sonntag gibt es im spanischen Fußball nur noch ein Thema: Der Mega-Vertrag von Superstar Lionel Messi, der dem Argentinier über einen Zeitraum von vier Jahren (2017 bis 2021) sagenhafte 555 Millionen Euro garantiert. An der Frage, ob "La Pulga" diese Summe verdient, scheiden sich die Geister.

Ex-Barca- und Real-Star Luis Figo brachte es mit seinem Tweet am Sonntag wohl am besten auf den Punkt. "Messis Berater verdienen eine Statue", twitterte der Portugiese, der aber auch schrieb: "Barcas Management kann nur mit dem von Gaspar verglichen werden."

Mit Gaspar bezog sich Figo auf den ehemaligen Barca-Präsidenten Joan Gaspart, der bis heute als der vielleicht schlechteste Vereinsboss aller Zeiten gilt. Unter Gaspart hatte Barcelona Anfang 2000 Schulden angehäuft, die unter anderem zu einem Zwangsverkauf von Superstar Rivaldo führten. Neben weiteren Dingen wie einer völlig verfehlten Personalpolitik wurde dem Ex-Boss auch der sportliche Absturz seinerzeit angekreidet.

Bartomeu bestreitet Vorwürfe

Während für Figo und zahlreiche Fans mehr oder weniger klar ist, dass Messi eigentlich alles richtig und der Verein alles falsch gemacht hat, geht beim FC Barcelona die Suche nach dem Maulwurf los, der den Vertrag an die "Mundo Deportivo" weitergegeben hat. Offensichtlich ist, dass die genannten Zahlen den Tatsachen entsprechen. Zumindest wurden die Summen bislang weder von Vereins- noch von Spielerseite dementiert. Lediglich die Weitergabe des Dokuments wurde vom Klub scharf verurteilt.

Als erster Verdächtiger wurde an einigen Stellen Ex-Präsident Josep Maria Bartomeu genannt. Der 57-Jährige stand in den letzten Monaten seiner Amtszeit mit Messi auf Kriegsfuß und soll der Hauptverantwortliche für den Wechselwunsch des Argentinier gewesen sein.

Öffentlich äußern wollte sich Bartomeu zu den Vorwürfen nicht, allerdings verschickte er eine Erklärung, die in der TV-Sendung "Gol a Gol" verlesen wurde. Darin schrieb er, dass die Behauptung, er habe den Vertrag geleakt, "völlig falsch" sei. "Das ist ein sehr ernstes Thema", das "vor Gericht enden wird", heißt es weiter.

Bartomeu selbst sieht kein großes Problem in den Summen, die Messi vertraglich zugesichert wurden. "Messi verdient, was er bekommt, sowohl auf der sportlichen als auch kommerziellen Ebene. Und ohne die Pandemie könnte Barca diese Summen auch problemlos bezahlen", rechtfertigte der Ex-Präsident die 555 Millionen Euro, die auch von ihm durchgewunken wurden.

"Wir schulden ihm viel"

Während die Maulwurfsjagd läuft, geben sich Spieler und Verantwortliche größte Mühe, die Wogen mit Messi zu glätten. So sagte unter anderem Trainer Ronaldo Koeman, dass der Leak Messi bewusst Schaden zufügen sollte. Messi aber "verdient Respekt. Er hat so viel für den spanischen Fußball getan." Sollte ein Mitarbeiter den Vertrag weitergegeben haben, dürfe dieser im Klub "keine Zukunft haben", so der Niederländer. 

Guillermo Amor, Geschäftsführer Sport & Kommunikation, sagte: "Der Klub steht zu Messi. Er ist unser Spieler und wir verteidigen unsere Spieler." Ob der Leak den Abschiedswunsch des Argentiniers womöglich bekräftigt, vermochte Amor nicht zu beantworten: "Er muss die Frage beantworten, ob er weitermachen und seine Karriere hier beenden will. Wir schulden ihm viel, und ich denke, er schuldet auch Barca etwas."

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