31.01.2021 10:52 Uhr

Messis "Pharaonen-Vertrag" hat Barca ruiniert

Lionel Messi bezieht beim FC Barcelona eine fürstliche Gage
Lionel Messi bezieht beim FC Barcelona eine fürstliche Gage

Lionel Messi ist zweifelsfrei einer der besten Spieler aller Zeiten. Um den sechsfachen Weltfußballer über all die Jahre im Verein zu halten, hat der FC Barcelona aber anscheinend tief in die Tasche greifen müssen. Und sich dabei in finanzielle Schieflage gebracht.  

Das volle Ausmaß der waghalsigen Finanzpolitik haben nun Recherchen der spanischen Zeitung "El Mundo" ergeben. Dem Blatt liegt nämlich der insgesamt 30-seitige Kontrakt des Angreifers vor, der unvorstellbare Zahlen offenbart.

Demnach hat der Argentinier seit seiner letzten Vertragsverlängerung im Dezember 2017 sagenhafte 555 Millionen Euro von seinem Arbeitgeber erhalten. Allein für die Unterzeichnung des Vertrages habe man sich damals auf ein Abschlussbonus von 97,9 Millionen Euro geeinigt.

Die Gesamtsumme von fast einer halben Milliarde Euro umfasst neben dem Grundgehalt auch Zahlungen für die Bildrechte sowie verschiedene erfolgsabhängige Boni. Nach Steuern blieben Messi insgesamt schätzungsweise 297 Millionen Euro, was auf ein Netto-Gehalt von über 210.000 Euro pro Tag hinausläuft. 

Über derartig aufgeblähte Bezüge des Superstars fällt "El Mundo" ein vernichtendes Urteil. Das Blatt nennt Messis Arbeitspapier einen "Pharaonen-Vertag", der den FC Barcelona "ruiniert hat". Tatsächlich ist der FC Barcelona nach der Ära des Ex-Präsidenten Josep Maria Bartomeu, der den Deal mit dem Argentinier auf den Weg gebracht hatte, mit Verbindlichkeiten von 1,17 Milliarden Euro am Rande der Überschuldung. 

Finanzielle Sanierung des FC Barcelona wird zum Großprojekt

Laut einem Bericht der "Marca" nutzen die Katalanen sogar allerhand Bilanztricks, um die Schieflage zu verschleiern. So wurden viele Transfers als Ratenzahlen vereinbart. Gleichzeitig stehen die Neuzugänge auf der Habenseite voll in der Bilanz und gelten somit als Sicherheit für die Kredite.  

In dem Schuldenberg sind viele Altlasten deshalb noch nicht einmal vollständig inbegriffen. So wartet der FC Liverpool beispielsweise nach wie vor auf etwa 29 Millionen Euro aus dem Transfer des Brasilianers Coutinho, der 2018 über die Bühne ging.

Allein bis zum Saisonende muss der FC Barcelona wohl circa 260 Millionen Euro an seine Gläubiger zurückzahlen. Angesichts von gesunkenen Einnahmen im Zuge der Pandemie ist dies nur mit deutlichen Einsparungen oder neuen Krediten zu bewerkstelligen. 

Dass Barca den auslaufenden Vertrag mit Messi bis zum Saisonende noch einmal zu derartigen Konditionen verlängert, ist also eher unwahrscheinlich. Schon im vergangenen Sommer hatte der Ausnahmekicker mit einem Abschied von seinem langjährigen Arbeitsgeber kokettiert. 

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