25.01.2021 12:22 Uhr

Neuer zum letzten Mal in der alten königsblauen Heimat?

Manuel Neuer wurde beim FC Schalke ausgebildet
Manuel Neuer wurde beim FC Schalke ausgebildet

Ohne Torhüter Ralf Fährmann in Topform hätte Schalke 04 gegen Bayern München wohl wieder so hoch wie im Hinspiel verloren. Dennoch sieht Trainer Christian Gross "einen Fortschritt".

Die Frage nach den Folgen eines Schalker Abstiegs erwischte Manuel Neuer auf dem falschen Fuß. "Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht", antwortete der Welttorhüter am "Sky"-Mikrofon nach dem 4:0 (1:0) seines FC Bayern bei seinem Ex-Klub, gegen den er durchaus zum letzten Mal gespielt haben könnte.

Denn das Szenario "nie wieder gegen Schalke" wird für den gebürtigen Gelsenkirchener immer realistischer. Acht Punkte beträgt der Rückstand der Königsblauen auf den Relegationsplatz, zehn gar auf den rettenden 15. Rang. Der vierte Abstieg in der Vereinsgeschichte scheint unausweichlich.

Trotz erstaunlich vieler guter Torchancen erzielte der Tabellenletzte zum neunten Mal in dieser Saison keinen Treffer - und hätte nicht Torhüter Ralf Fährmann einen ganz starken Tag erwischt, wäre das Ergebnis wohl ähnlich wie beim 0:8 im Hinspiel ausgefallen. Neuer, der vor knapp zehn Jahren Gelsenkirchen Richtung München verließ, hat seinen Vertrag im vergangenen Sommer bis 2023 verlängert. Gut möglich, dass es bis dahin kein Bundesliga-Duell mit seinem alten Verein mehr geben wird.

Denn der Abstieg mit 240 Millionen Euro Schulden, dem dann sicheren Aus des heftig kritisierten Sportvorstands Jochen Schneider, der offenen Trainerfrage und einem unvermeidlichen Ausverkauf der teuren Mannschaft wäre nicht keine gute Voraussetzung für eine schnelle Rückkehr.

Neuer hofft noch: "Drücke alle Daumen"

Doch so weit will Neuer nicht denken, noch macht er seinem Ex-Klub Mut. "Es waren gute Akzente dabei", meinte der 34-Jährige, der als Jugendlicher in der Nordkurve gestanden hatte, "Schalke fehlt im Moment einfach ein richtiges Erfolgserlebnis, sodass man innerhalb der Mannschaft auch ein Aufbäumen erlebt."

Er drücke "alle Daumen", dass sein Heimatverein "das Blatt noch wenden" könne. Aber viel Überzeugung sprach nicht aus seinen Worten. Auch Neuer hat mitbekommen, dass das vermeintlich erlösende 4:0 gegen Hoffenheim vor zwei Wochen, das die Serie von 30 erfolglosen Bundesligaspielen beendet hatte, nicht die erhoffte Trendwende brachte.

Trainer Christian Gross muss, wie er selbst zugibt, "berufshalber großen Optimismus ausstrahlen" und wollte auch im Bayern-Spiel "einen Fortschritt" gesehen haben.

Torwart Fährmann, der mit einem Patzer beim letzten Gegentor seine starke Leistung ein wenig eintrübte, hatte dagegen genug von den immer gleichen Durchhalteparolen. "Es bringt jetzt nichts, Floskeln rauszuhauen", sagte der dienstälteste Schalker, der mit seinem Klub wohl auch in die 2. Liga gehen wird, "wir müssen Leistung sprechen lassen." In dieser Hinsicht ist Schalke seit Monaten weitgehend sprachlos.

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