25.01.2021 06:09 Uhr

Überraschungsteam WSG biegt auch den LASK

WSG-Coach Thomas Silberberger freut sich über einen Traumstart ins Frühjahr
WSG-Coach Thomas Silberberger freut sich über einen Traumstart ins Frühjahr

Der LASK ist zum Frühjahrsstart in der Bundesliga über die WSG Tirol gestolpert. Die Oberösterreicher kassierten im ersten Spiel 2021 bei der Rückkehr nach Pasching eine bittere, aber leistungsgerechte 2:4-Niederlage, nach der sie nach der 13. Runde nur noch die Nummer vier in der Tabelle sind. Die Tiroler befinden sich vier Zähler dahinter als Fünfter in ungewohnten Höhen, euphorisch werden sie aber nicht, klares Ziel bleibt der Klassenerhalt.

>> Spielbericht: LASK gegen WSG Tirol

"Die Enttäuschung ist natürlich sehr groß. Wir haben uns viel vorgenommen, waren am Ende des Tages aber nicht genug bereit dafür, diese Dinge auch umzusetzen", meinte LASK-Trainer Dominik Thalhammer. Strukturprobleme seien der Hauptgrund für die Niederlage gewesen. "Wir waren in unseren Angriffsbemühungen viel zu ungeduldig, hatten dadurch viele Ballverluste, und Wattens war dann in den Konterstößen sehr gefährlich. Sie sind immer selbstbewusster geworden, wir immer mutloser", analysierte der Ex-ÖFB-Frauen-Teamchef.

"Haben viele Geschenke verteilt"

Die Führung aus dem Nichts heraus durch Peter Michorl (25.) brachte den Linzern nicht den erhofften Schwung. Mit drei Treffern innerhalb von zwölf Minuten sorgten die Tiroler für die Wende. David Gugganig (29.) traf nach einem Corner per Kopf. Nikolai Baden Frederiksen profitierte von einem groben Schnitzer von ÖFB-Teamtormann Alexander Schlager (37.) und vollendete kurz darauf (41.) neuerlich ins leere Tor, nachdem Kelvin Yeboah eine Unachtsamkeit in der LASK-Abwehr ausgenützt hatte.

"Es waren viele Szenen dabei, mit denen wir den Gegner stark gemacht haben", ärgerte sich Thalhammer. Auch seine Kicker waren sich dessen bewusst. "Wir haben fast gar nichts auf den Platz gebracht, was wir uns vorgenommen haben, viele Geschenke verteilt", verlautete Kapitän Gernot Trauner. Der erste Auftritt im Ausweichquartier Raiffeisen Arena, in der man aufgrund der Bauarbeiten im Linzer Stadion jetzt wieder lange spielen wird, verlief alles andere als nach Wunsch. Im siebenten Heimspiel setzte es die erste Niederlage und endete die makellose Bilanz.

Der Platz in Pasching ist um mehr als 600 Quadratmeter kleiner als in Linz. Als Ausrede für die Niederlage wollten die Linzer das aber nicht anführen. "Wenn wir ein größeres Spielfeld gehabt hätten, wäre das Ergebnis kein anderes gewesen", sagte Thalhammer. Der Rückstand der Linzer (24) auf Salzburg wuchs auf vier Punkte an, auch Rapid (27) und Sturm Graz (25) liegen vor einem. "Es ist aber nicht großartig was passiert", wusste Trauner. Zeit zum Trübsal blasen bleibt nicht, bereits am Mittwoch ist man beim sechs Zähler dahinter liegenden Sechsten WAC zu Gast. "Da bekommen wir die Gelegenheit, es auszubessern", betonte Schlager.

WSG überrascht über Sieg

Für die Tiroler, für die auch Yeboah (71./Elfmeter) traf, kam der Punktezuwachs völlig unerwartet. "Den Sieg hätte uns vor dem Spieltag keiner zugetraut. Ich selbst habe uns auch nicht zugetraut, dass wir in diesem Spiel die Tabellenposition verbessern und den Vorsprung gegenüber unseren Konkurrenten ausbauen", gab WSG-Trainer Thomas Silberberger zu.

Das hatte auch mit den Rahmenbedingungen zu tun. Aufgrund der Witterungsverhältnisse konnten die WSG-Kicker zuletzt fast nie auf Rasen trainieren. "Es war eine Wahnsinnswoche für einen Bundesligisten, ich habe mir gedacht, jeder Gebietsligist hat bessere Bedingungen als wir", erinnerte der 47-Jährige. Umso besser lief es im Match, vor allem bei Juve-Leihgabe Frederiksen. Der 20-Jährige sprach von "einem meiner besten Spiele" im WSG-Dress. Die Position ganz vorne ist nach seinem Geschmack. "Da kann ich mehr vorne bleiben, und dass ich besser in der Offensive als in der Defensive bin, ist kein Geheimnis", sagte der Däne.

Auch dank ihm haben die Tiroler mit sechs Siegen - zwei davon in der Fremde gegen Top-Vier-Teams (zuvor 3:0 bei Rapid) - schon jetzt so viele auf dem Konto wie in der vergangenen Saison, die man als Schlusslicht beendet hatte. Dort befindet sich die Admira, die wie der Vorletzte Altach zwölf Punkte weniger als die WSG hat. "Wir haben wieder ein Ausrufezeichen gesetzt und uns die Tabellenposition mehr als verdient, sprechen aber nicht vom Strich. Das machen andere Clubs, wir definitiv nicht", betonte Silberberger.

Die Tabelle sei auch trügerisch. "Wenn heute die Punkteteilung wäre, wären es sechs Punkte Vorsprung, und wenn du dann ein direktes Duell verlierst, brennt es eh schon wieder lichterloh", weiß der Tiroler. Klassenerhalt fixieren, ist das große Thema. Dafür will man im Grunddurchgang den Vorsprung auf die beiden am schlechtesten klassierten Teams auf mehr als sechs Punkte (nach der Punkteteilung) ausbauen.

apa

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