19.01.2021 14:16 Uhr

Das muss Bellingham beim BVB jetzt besser machen

Jude Bellingham wird gegen Bayer Leverkusen wohl erneut in der BVB-Startelf stehen
Jude Bellingham wird gegen Bayer Leverkusen wohl erneut in der BVB-Startelf stehen

Nach seinem Raketenstart bei Borussia Dortmund liefen die arrivierten Kräfte Jude Bellingham zuletzt den Rang ab - zu Recht, wie ein Blick in die Statistik beweist. Im Top-Spiel bei Bayer Leverkusen am Dienstag steht das erst 17-jährige Mittelfeld-Juwel des BVB auf dem Prüfstand.

Lucien Favre warf den jüngsten Mittelfeldspieler im Kader des BVB im Herbst 2020 direkt ins kalte Wasser.

Zum Saisonstart gegen Borussia Mönchengladbach stand Jude Bellingham auf Anhieb in der Dortmunder Startelf. Nach nur 35 Bundesliga-Minuten bejubelte der Engländer gleich seine erste Torbeteiligung, als er die 1:0-Führung durch Giovanni Reyna mustergültig auflegte.

Sechs weitere Startelfeinsätze folgten im Laufe der Saison für Bellingham. Und der Youngster setzte durchaus einige Duftmarken: durch gute Laufarbeit gegen den Ball, forsche Laufwege ins gegnerische Spieldrittel und seine herausragende technische Ausbildung.

BVB: Statistik spricht gegen Jude Bellingham

Trotzdem fiel der Jung-Nationalspieler der Three Lions in der Mittelfeld-Hierarchie des BVB im Laufe der Zeit hinter Axel Witsel, Emre Can und Thomas Delaney auf den vierten Platz zurück, was viele Minuten auf der Auswechselbank bedeuteten.

Die harten Fakten bestätigen sowohl Favre als auch dessen Nachfolge Edin Terzic in ihrer Entscheidung, eher auf die Routiniers zu setzen statt auf den Durchstarter aus Birmingham.

Die Passquote Bellinghams ist mit 84,9 Prozent angekommener Bälle deutlich schlechter als die von Witsel (94,6 Prozent) oder Can (89,7 Prozent). Auch in der Zweikampfführung hinkt er mit 51,2 Prozent gewonnener Duelle im Vergleich zu 67,4 Prozent (Can) und 57,5 Prozent (Witsel) klar hinterher.

Ausgerechnet im direkten Duell um die Champions-League-Qualifikation in Leverkusen könnte Bellingham dennoch in der Startelf des BVB stehen. Denn das Sechser-Tandem Witsel/Can fehlt den Dortmundern am Dienstagabend in Leverkusen verletzungsbedingt beziehungsweise gesperrt.

Die Zielvorgabe für den wahrscheinlichen Nutznießer Bellingham ist klar: Der schlaksig wirkende 1,80-Meter-Mann muss erwachseneren Fußball spielen als bisher. 

Technisch feine Ballaktionen und munteres Vordringen in die gegnerische Gefahrenzone reichen auf Dauer nicht aus, um sich als Sechser mit Top-Niveau in der Bundesliga zu behaupten. Bellingham muss an seinem Passspiel feilen, muss mehr und vor allem schlauere Zweikämpfe führen.

Kommt Leverkusen genau zur richtigen Zeit?

Die Kompromisslosigkeit eines Emre Can und die Präzision eines Axel Witsel wird der Jungspund zwar so schnell sicherlich nicht erreichen. Aber er soll nach Willen der BVB-Verantwortlichen an diesen Stellschrauben drehen und viel arbeiten.

Beim enttäuschenden 1:1 gegen Mainz 05 wurde er nach ordentlicher, aber keinesfalls herausragender Leistung vorzeitig vom Feld genommen. "Wir waren zufrieden mit der Leistung von Jude. Er hatte gute Aktionen in der Zeit, wo er auf dem Platz war", betonte Terzic zwar. Dennoch gelang es dem zweifelsohne hoch veranlagten Mittelfeldmann erneut nicht, sich gegen einen aggressiv verteidigenden Kontrahenten vollends zu behaupten.

Mit der Werkself wartet nun aber vielleicht genau der richtige Gegner auf Bellingham. Gegen Teams, die selbst dominieren wollen und ihr Heil in der Offensive versuchen, wird er vor der eigenen Viererkette häufig als Balleroberer gefordert sein und in vielen Umschaltmomenten mit nach vorne rücken können. So, wie er es am liebsten mag - und wie er es auch am besten kann.

Mats-Yannick Roth

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