17.01.2021 15:16 Uhr

Schmadtke: "Haben kein Rassismus-Problem"

Jörg Schmadtke, Geschäftsführer Sport beim VfL Wolfsburg, steht vor einem Spiel in der Volkswagen-Arena
Jörg Schmadtke, Geschäftsführer Sport beim VfL Wolfsburg, steht vor einem Spiel in der Volkswagen-Arena

Nach dem Wirbel um das Bundesliga-Spiel zwischen dem 1. FC Union Berlin und Bayer Leverkusen hat der Wolfsburger Sportchef Jörg Schmadtke davor gewarnt, von einem generellen Rassismus-Problem im Fußball auszugehen.

"Wir haben im Fußball kein Rassismus-Problem. Wenn wir das jetzt künstlich versuchen herbeizureden, da bin ich auch ein Gegner davon", sagte der Geschäftsführer Sport der Niedersachsen im "Aktuellen Sportstudio" des "ZDF". "Alle, die im Sport tätig sind, leben mit Ausländern und werden groß mit ihnen. Ich habe schon als Sechsjähriger mit Ausländern auf dem Platz agiert. Da gab es nie Probleme. Nicht in dem Sport, den ich kenne."

Schmadtke wurde nach seinem Auftritt im Sportstudio in sozialen Netzwerken vorgeworfen, damit das Thema Rassismus zu verharmlosen. Der 56-Jährige sagte in dem Interview zugleich: "Es gibt Grenzen, die sollte man nicht überschreiten, auch nicht in der Emotionalität." Wenn diese Beleidigung so gefallen sei, "dann muss man da noch einmal nachschärfen, auch in der Sprache. Denn mit dem einen oder anderen Wort wird schonmal sehr lax umgegangen."

Zuvor hatte der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) angekündigt, die Rassismus-Vorwürfe nach dem Bundesligaspiel von Berlin gegen Leverkusen zu untersuchen. "Es besteht der Verdacht, dass der Berliner Spieler Florian Hübner seinen Leverkusener Gegenspieler Nadiem Amiri, dessen Eltern aus Afghanistan stammen, rassistisch beleidigt haben könnte", teilte der DFB am Samstag mit. Amiri hat bereits eine Entschuldigung von Hübner angenommen. Ungeachtet dessen wies Unions Manager Oliver Ruhnert die Rassismus-Vorwürfe zurück. "Er hat sich so nicht geäußert", sagte Ruhnert am Samstag.

Nach Aussage von Amiris Teamkollegen Jonathan Tah sollen die Worte "Scheiß Afghane" in Richtung des deutschen Nationalspielers Amiri geäußert worden sein. Er selbst habe die Aussage nicht gehört, sagte Tah.

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