17.01.2021 10:18 Uhr

2 Krisen-Duelle in 5 Tagen: Hoeneß vor Woche der Wahrheit

TSG-Coach Hoeneß (re.) steht unter Druck
TSG-Coach Hoeneß (re.) steht unter Druck

Fußball-Bundesligist TSG Hoffenheim steckt weiter tief in der Krise. Für Trainer Sebastian Hoeneß wird es immer ungemütlicher.

Die paar Zentimeter Schnee rund um das Trainingszentrum reichten am Sonntag bei Weitem nicht aus, um die prekäre Lage von Sebastian Hoeneß zu verdecken. Der angezählte Coach der TSG Hoffenheim steht vor der Woche der Wahrheit. In den Krisen-Duellen mit Hertha BSC und dem 1. FC Köln muss der angezählte Trainerneuling liefern, wenn er eine Zukunft beim Kraichgauer Fußball-Bundesligisten haben will.

Das trostlose 0:0 gegen Arminia Bielefeld machte allerdings keine Hoffnung auf eine rasche Besserung beim ambitionierten Klub von Mehrheitseigner Dietmar Hopp, der nach 16 Spieltagen nur magere 16 Punkte auf dem Konto hat. Und so musste Hoeneß im Anschluss an den am Ende sogar glücklichen Punktgewinn gegen den Aufsteiger schon wieder die Frage beantworten, ob seine diesmal schweigenden Vorgesetzten weiter hinter ihm stehen.

"Das ist eine Frage, die mir gerade oft gestellt wird. Doch bei allem Verständnis für eine externe Erwartungshaltung sind wir intern sehr klar", gab der Sohn von Dieter und Neffe von Uli Hoeneß zu Protokoll: "Wir haben eine sehr herausfordernde Situation, die sich schon über Monate erstreckt. Darüber reden wir sehr sachlich, aber auch deutlich - sowohl in der Analyse mit der Mannschaft als auch bei den Gesprächen drumherum."

Wie will die TSG 1899 Hoffenheim die Wende schaffen?

Viel Zeit für Gespräche mit der Chefetage hat Hoeneß erst einmal nicht. Schon am Dienstag (20:30 Uhr) steht bei der Hertha mit seinem ebenfalls unter Druck stehenden Kollegen Bruno Labbadia das erste von zwei richtungweisenden Spielen an. Sollte der Hinrundenabschluss in der Hauptstadt in die Hose gehen, braucht Hoeneß am Sonntag (18:00 Uhr) ein Erfolgserlebnis gegen Köln - wo sich der frühere TSG-Coach Markus Gisdol in derselben Lage wie Hoeneß und Labbadia befindet.

Wie die Wende bei den Kraichgauern nach nur vier Punkten aus den vergangenen sechs Punktspielen gelingen soll, erscheint angesichts der schwachen Vorstellungen in Serie ein Rätsel.

Auch Hoeneß hat nur das übliche Rezept parat. "Dass diese Situation mental fordernd ist, ist doch nachvollziehbar", sagte der 38-Jährige: "Das ändert aber nichts an der Vorgehensweise. Es geht nur über harte Arbeit, Training, Analysen, Gespräche und Ergebnisse, die man sich holt. Dann fällt es leichter."

Leicht fällt den nach wie vor stark ersatzgeschwächten Hoffenheimern momentan allerdings gar nichts. Das musste selbst Hoeneß nach der Nullnummer gegen die Arminia eingestehen. "Jeder, der erwartet, dass wir ein Feuerwerk abbrennen, hat eine falsche Erwartung", äußerte der Coach, dessen Team immerhin zum ersten Mal in der laufenden Saison ohne Gegentor geblieben war: "Hinten raus muss man froh sein, dass man bei einem 0:0 den Schlusspfiff hört."

Wenn Hoeneß allerdings nicht rasch seine weit unter Form agierenden Leistungsträger in einer besseren Verfassung auf den Platz bringt, könnte er bald seinen persönlichen Abpfiff hören.

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